Stadtentwicklung Bad Godesberg 6,5 Millionen Euro fürs Rathaus

BAD GODESBERG · Stadtverwaltung und Kommunalpolitik haben den latenten Vorwürfen, sie gingen mit städtischen Immobilien in Bad Godesberg in jüngster Zeit zu verantwortungslos um, seit Donnerstag ein starkes Argument entgegenzusetzen. Der Stadtrat hat in seiner abendlichen Sitzung insgesamt sechseinhalb Millionen Euro bewilligt, um das historische Bad Godesberger Rathaus zu sanieren und umzubauen. Geschehen soll dies 2014 und 2015.

 Als man Behördengänge noch im "Horch" und "Adler Triumph Junior" machte: Die historische Aufnahme zeigt das schmucke Bad Godesberger Rathaus 1938. Repro: GA

Als man Behördengänge noch im "Horch" und "Adler Triumph Junior" machte: Die historische Aufnahme zeigt das schmucke Bad Godesberger Rathaus 1938. Repro: GA

"Damit ist ein wichtiger Schritt getan, den Beschluss des Hauptausschusses von 2010 in die Tat umzusetzen, wonach der Rathausaltbau für Musikschule, Bürgerdienste und Trauzimmer sowie einige andere Nutzer hergerichtet werden soll. Ich habe Überzeugungsarbeit für dieses Vorhaben leisten müssen und danke allen, die mich dabei unterstützt haben", sagte am Freitag Bad Godesbergs Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann in einer ersten Reaktion.

Im Einzelnen wurden für 2014 drei Millionen und für 2015 dreieinhalb Millionen Euro vorgesehen. Seit einigen Wochen bereits sind Mitarbeiter eines Architekturbüros Dauergäste im Bad Godesberger Rathaus.

Ihre Aufgabe ist es, ein Umbaukonzept mitsamt provisorischem Kostenrahmen aufzustellen. "Ich hoffe, dass diese Pläne bald vorliegen. Wir sollten dann zügig an die Umsetzung gehen, um den Erhalt der kurfürstlichen Zeile zu sichern", sagt Annette Schwolen-Flümann - und bringt bei dieser Gelegenheit auch wieder die Ansiedlung einer Gesundheitseinrichtung zur Sprache.

Sie solle in einem weiteren Schritt ausgeschrieben und im Erfolgsfalle auf der Rückseite des Godesberger Rathauses eingerichtet werden. Dem Vernehmen nach soll es in der Tat einen Interessenten geben.

Wie mehrfach berichtet, ist der städtische Immobilienbesitz an der kurfürstlichen Zeile nach entsprechenden Beschlüssen vor zwei Jahren kräftig in Bewegung geraten. Verkauft werden die Häuser und Grundstücke an der Kurfürstenallee 4 und 6 bis 9 sowie der Rathaus-Neubau. Unverkäuflich hingegen waren und sind die Redoute, das Haus an der Redoute und eben das historische Rathaus.

Dort sollen neben den Bürgerdiensten künftig auch das Trauzimmer und die Musikschule Platz finden, und auch deshalb wird der Umbau nötig. Erklärtes Ziel der Bad Godesberger Kommunalpolitiker war es, den Erlös aus den anstehenden Verkäufen in die Sanierung des Rathauses fließen zu lassen.

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