Engagement in Bad Godesberg 350 Kilometer auf dem Rad für kranke Kinder

BAD GODESBERG · Christel Zachert organisiert die siebte Benefiz-Radtour der Isabell-Zachert-Stifung. Mit dem Erlös wird ein Feriencamp finanziert. Bis zum 20. August radeln mehr als 80 Teilnehmer rund um Bad Bergzabern.

So langsam wird die Vorfreude bei Christel Zachert immer größer. Am 15. August steht die siebte Benefiz-Radtour (IPA) zugunsten der Isabell-Zachert-Stiftung an, die sich für krebskranke Kinder einsetzt. Bis zum 20. August radeln mehr als 80 Teilnehmer rund um Bad Bergzabern und werben Spenden für die Projekte der Stiftung ein.

„Mit dem Erlös soll wieder ein komplettes Feriencamp für 46 Kinder finanziert werden“, sagt Zachert. Alle Touren waren bisher erfolgreich. Im vergangenen Jahr war das Münsterland das Ziel, damals kamen 35.000 Euro zusammen.

Zachert war auch jetzt schon fleißig: „Jeder von mir zurückgelegte Kilometer ist bereits 23 Euro wert“, sagt die 76-Jährige, die sich vorgenommen hat, die 350-Kilometer-Marke zu erreichen – oder sogar zu knacken. Geradelt wird in drei Leistungsgruppen: Die Familien legen 60 Kilometer pro Tag zurück, die Mountainbiker 80 bis 100 und die Rennradfahrer haben sich kein Limit gesetzt.

„Ich mache einige Tage bei den Mountainbikern mit“, sagt Zachert. „Das macht viel Spaß.“ Am ersten und letzten Tag werde sie sich vermutlich bei den Familien einreihen. „Jeder, der mitmacht, unterstützt mich schon durch seine Mitfahrt. Das zieht mich gruppendynamisch mit und motiviert mich“, sagt Zachert. „Allein würde ich nicht diese Zahl an Kilometern fahren.“ Doch auch finanziell beteiligen sich die IPA-Teilnehmer daran, dass die Benefiz-Radtour jedes Jahr erneut ein Erfolg wird.

Zum einen zahlen sie ein Startgeld, zum anderen stellen sie teilweise Kilometergelder zur Verfügung. Oder haben bei Geburtstagen, Jubiläen oder einfach so übers Jahr verteilt für die Stiftung gesammelt. Die Idee kommt an: „Es gibt Leute, die sind von Anfang an dabei“, sagt Zachert. Und das bedeutet: Sie haben schon Touren unter anderem über die Höhen des Schwarzwaldes oder des Alpenrandes mitgemacht.

In diesem Jahr nun geht es in die Pfalz nach Bad Bergzabern, am letzten Tag ist ein Abstecher nach Frankreich geplant. Übernachtet wird bei der Bundespolizei, mittags treffen sich alle drei Gruppen zu Presseterminen – und natürlich zum Essen. Dafür verantwortlich zeichnet unter anderem Zacherts Ehemann, der frühere Chef des Bundeskriminalamts, Hans-Ludwig Zachert. „Er schmiert zum Beispiel die Brötchen“, sagt die 76-Jährige.

Am letzten Abend steht eine Feier mit Livemusik auf dem Programm. Auf diesem Abschiedsabend hatte Christel Zachert im vergangenen Jahr ein Erlebnis, das sie ganz besonders berührte: In Münster besuchte sie gemeinsam mit einer kleinen Gruppe die Kinderonkologie der Uniklinik in Münster. Dort hatte die Stiftung Ende der 90er Jahre Unterbringungsmöglichkeiten für die Eltern gefördert, die mittlerweile zum fest eingerichtetes „Elternhaus“ wurden.

Bei diesem Besuch wurden Kontakte geknüpft, zwei Familien wurden zum Abschiedsabend eingeladen. Ein 14-jähriges Mädchen und eine 20-jährige Frau, denen durch die Therapie die Haare ausgefallen waren, feierten mit Kopftuch und tanzten ausgelassen. „Es war toll zu sehen, mit welcher Freude sie den Tag, diese Stunden genossen haben.“

Isabell Zachert starb 1982 mit 16 Jahren an Krebs. Für ihre Mutter, die Godesbergerin Christel Zachert, ist die Unterstützung krebskranker Kinder und deren Familien seither zur Lebensaufgabe geworden. Weitere Infos: www.isabell-zachert-stiftung.de

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