Tauben, Ratten und Kot in Mehlem 20.000 Euro für die Taubenabwehr

Mehlem · Tote Tauben auf dem Gehweg, Ratten als Nutznießer und Kot als Rutschfalle. Das waren für die Stadtverwaltung offenbar Argumente genug, den derart geplagten Bürgern in Bonns südlichem Stadtteil unter die Arme zu greifen. 20.000 Euro sollen deshalb zur Taubenabwehr bereitgestellt werden.

 In die Verbrämung von Tauben soll nun in die Unterführung an der Mehlemer Str. in Mehlem investiert werden.

In die Verbrämung von Tauben soll nun in die Unterführung an der Mehlemer Str. in Mehlem investiert werden.

Foto: Axel Vogel

Gegen diesen Vorschlag aus dem Stadthaus gab es in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung trotz mehrerer Nachfragen keine Gegenwehr.

Konkret geht es um den Abschnitt der Meckenheimer Straße, über dem die B 9 und die Eisenbahnstrecke verlaufen. So tummeln sich Anwohnern zufolge unter der Brücke regelmäßig um die 100 Tauben. „Es muss dort etwas geschehen“, bekräftigte in der Sitzung Jan Claudius Lechner (CDU). So handele es sich bei der Strecke einerseits um einen Schulweg; andererseits werde der Bürgersteig auch von den Bewohnern des benachbarten Altenheims intensiv genutzt. Insofern sei es lobenswert, so Lechner, dass die Verwaltung das Problem nun angehe.

Etwas zurückhaltender äußerte sich Hillevi Burmester (SPD): Sie nannte es zwar ein „berechtigtes Anliegen“, dass der Weg unterhalb der Brücke passierbar sei. Allerdings stellte sie angesichts der knappen städtischen Haushaltsmittel infrage, ob tatsächlich eine Summe von 20.000 Euro erforderlich sei. Auch Ralf Ehresmann (Linke) nannte den Ansatz „zu hoch“.

Diese Haltung wiederum erwiderte CDU-Ratsmitglied Lechner mit dem Hinweis, dass einerseits die regelmäßige Reinigung sehr kostenintensiv sei und von dem Geld zum anderen Schutzgitter angeschafft werden sollen, um das Problem auch dauerhaft zu lösen. Letztlich wurde die städtische Maßnahme bei einer Enthaltung durchgewunken. Laut Verwaltung bedarf es für einen Teil der Maßnahme noch der Abstimmung mit der Deutschen Bahn. Schon seit Jahren beklagen sich Anwohner über „Drecksecken“ im Mehlemer Ortskern. Besonders oft genannt wird stets die Unterführung unter der B 9.

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