Kommentar Zu spät aufgewacht

Verglichen mit dieser Zahl geht es in der Bäderdebatte nur um Peanuts: Um mindestens 21 Millionen Euro steigen die prognostizierten Sanierungskosten für das marode Stadthaus - und das muss noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Wenn die öffentliche Hand baut, wird es am Ende bekanntlich meistens noch teurer. Mutmaßliche Gesamtkosten also nach aktuellem Stand: rund 159 Millionen Euro. Mutmaßlich deshalb, weil die Stadtverwaltung gestern keine Zahl nennen wollte - obwohl die SPD bereits öffentlich über Kosten von etwa 200 Millionen Euro spekuliert.

In jedem Fall aber wird die Stadthaus-Sanierung Unsummen verschlingen, die sich die Stadt Bonn von den Banken leihen muss. Soweit konnte es nur kommen, weil Stadtverwaltung und Ratspolitiker seit Jahrzehnten versäumt haben, ausreichend Geld in die Instandhaltung des Hochhaus-Komplexes zu investieren (oder genügend Rücklagen zu bilden) - so wie das jeder verantwortungsbewusste private Gebäudeeigentümer auch tun würde.

Bei Sanierungskosten in solchen Dimensionen muss absolut sicher sein, dass ein Neubau - ob selbst errichtet oder angemietet - nicht vielleicht doch die wirtschaftlichere Alternative ist.

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