Wohnungsangebot in Bonn trifft auf hohen Anspruch der Mieter

Bonn · Bonner Wohnungen genügen oft nicht den Wünschen von Käufern und Mietern. Das grundsätzliche Problem Bonns, wenig Fläche zum Wachsen bei starkem Zuzug, wird verschärft durch weitere Phänomene.

Das vorhandene Angebot wird den Ansprüchen oft nicht mehr gerecht. "Die gutausgebildeten jungen Menschen, die heute für die Dax-Unternehmen hier arbeiten, haben gehobene Ansprüche", sagt Makler Dieter Limbach.

Nach dem Krieg seien Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 60 und 80 Quadratmetern gebaut worden. Für die Angestellten und Beamten, die für die Ministerien arbeiteten, hätten diese Wohnungen gereicht. Doch die Zeiten seien vorbei. "Heute wollen die Familien 160 bis 200 Quadratmeter", sagt Limbach.

Hinzu kommt, dass Bonn eine Universitätsstadt ist. Und auch die Ansprüche der Studenten wachsen, zudem werden es auch immer mehr. Und sie verschärfen die angespannte Situation zusätzlich. Nach Angaben der Stadt waren zu Beginn des Wintersemester 2011/2012 vorläufig 28.579 Studenten an der Uni Bonn eingeschrieben, davon waren 5169 Studienanfänger.

Im Wintersemester 2010/2011 waren es noch 3764. Bedingt ist dieser Anstieg unter anderem durch den Wegfall der Wehrpflicht und den doppelten Abiturjahrgang in anderen Bundesländern. In der Folge finden viele Studenten bis zum Semesterbeginn keine Wohnung. Hilfesuchend hat sich die Universität deswegen im November an die Stadt gewandt.

Zu allem Überfluss verstärkt eine Modeerscheinung die Gemengelage: Die Menschen zieht es zurück in die Stadt. "Früher wollte man im Grünen wohnen, heute haben viele junge Menschen gar keinen Führerschein mehr", so Münch. Wohnungen, die weiter als fünf Minuten zu Fuß von der Innenstadt entfernt sind, seien heutzutage manchmal schwer zu vermitteln.

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