Karneval 2017 Welches Kostüm liegt im Trend?

Bonn · Der Straßenkarneval steht vor der Tür und damit die quälende Frage, was man denn in diesem Jahr so trägt? Bequem, originell oder einfach die Klassiker. Wir haben den Test gemacht!

Nur noch wenige Tage und auch bei uns im Rheinland steht der Straßenkarneval an – wie jedes Jahr begleitet von den quälenden Fragen: „Was ziehe ich an? Was steht mir? Ist das Kostüm auch warm genug?“

Auch ich werde mich selbstverständlich in diesem Jahr als bönnsches Mädchen wieder ins Getümmel stürzen und habe natürlich noch keinen Schimmer, was ich anziehen werde. Abhilfe soll ein Besuch im Karnevalsfachhandel bringen. Allerdings: Mir ist klar, dass die weite Welt der Kostüme so gut wie keine Grenzen kennt – auch nicht geschmacklich.

Apropos Welt: Natürlich dürfen bei den Kostümen bei Kaufhof, Karstadt und Co. die Nationen nicht fehlen, die alljährlich jedes Klischee bedienen wie etwa französisches Baguette mit passender Baskenmütze oder die deutsche Lederhose. Im Karneval ist es leicht, in eine andere Nationalität zu schlüpfen. Ich versuche mein Glück als Schottin: schicker Kilt mit passender Bluse. Dazu Schal und Mütze. Mein ernüchterndes Fazit: Tolles Land und nette Menschen, aber die Tracht steht mir so gar nicht.

Anders sieht es bei der Anprobe des nächsten Kostüms aus. „Matrosen gehen eigentlich jedes Jahr“, so Valentina Glorioso, Fachverkäuferin bei Deiters. Ich schlüpfe in den blau-weißen Fummel. Mit der richtigen Mütze und weiteren Accessoires kann ich mir dieses Kostüm sowohl in den zahlreichen Hallen als auch beim Straßenkarneval gut vorstellen. Allerdings ist es ein wenig luftig.

Warm sind dagegen andere Klassiker, nämlich die zotteligen Plüschfelle alias Giraffe, Elefant, Hase, Esel oder Schwein. In diesem Jahr darf es auch mal Ratte oder Einhorn sein. Also: rein in die Ratte. Gefallen finde ich vor allem an der Kapuze mit der überlangen Schnauze. Warm ist das Kostüm bestimmt, und ich werde auch in diesem Jahr wieder alle beneiden, die sich für Plüsch im Straßenkarneval entschieden haben. Denn meine Entscheidung ist gefallen. Die Ratte ist nichts. Hübsch ist anders und der lange rosa Schwanz wird mich auf Dauer nur stören.

Schotte, Matrose oder Ratte – alles schön und gut, aber ist das noch modern? „Zu den aktuellen Trends gehört in diesem Jahr der Steampunk“, sagt Fachverkäuferin Valentina Glorioso. Steampunk ist die Vermischung von modernen und klassischen Elementen. „Die kann man gut kombinieren. Zum Beispiel zum Piraten.“ Außergewöhnlich ist das Outfit allemal, aber meins immer noch nicht. „Pantomime ist auch sehr beliebt. Weil man es zum Franzosen umwandeln kann. Und unsere Indianer-Outfits sind schön und sehr warm“, berät Glorioso mich.

Indianer? Ist das nicht etwas für Kinder? Ich werde eines besseren belehrt. Kostüme mit Fransen, bestickten Motiven oder Perlen – auch bei diesem Motto gibt es zahlreiche Variationen. Kombiniert mit dem vielfältigen Haarschmuck wird jedes Outfit ein Hingucker.

Beim Kostümgeschäft „Karnevalswierts“ stehen wiederum andere Kostüme hoch im Kurs. „Bunte Regenbogenjacken, rot-weiße Ringelware und Jacken mit bunten Totenköpfen werden bei uns in diesem Jahr besonders gekauft“, heißt es auf Nachfrage.

Und noch etwas anderes ist in diesem Jahr gefragt: „Die größte Überraschung ist Donald Trump. Den Hype haben wir so nicht erwartet“, sagt Glorioso. „Die Kunden fragen sogar nach Masken des US-Präsidenten.“ Bei aller Liebe zum Karneval: Das muss für mich nun wirklich nicht sein. Dann schon eher die Klassiker. „Micky Maus, Schneewittchen und Rotkäppchen gehen immer“, so Glorioso. „Auch Swat-Jacken und Militär-Hemden werden jedes Jahr wieder nachgefragt.“ Na, da habe ich ja doppelt Glück gehabt: Einige dieser Kostüme befinden sich bereits in meinem Schrank.

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