Probelauf mit 3000 städtischen Mitarbeitern WCCB besteht den Belastungstest

BONN · Der Auftakt des Funktionstests im World Conference Center Bonn ist nahezu reibungslos über die Bühne gegangen: Gut 3000 städtische Mitarbeiter trafen im Kongresssaal ein.

Das World Conference Center Bonn (WCCB) hat den Probelauf bestanden. Bis auf Kleinigkeiten gab es beim gestrigen Funktionstest keine Pannen. Rund 3000 städtische Mitarbeiter simulierten eine Konferenzsituation. Dabei sollten neben den technischen Anlagen auch organisatorische Abläufe geprüft werden.

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Marion Duisberg, kommissarische Leiterin des Städtischen Gebäudemenagements (SGB), zogen gestern Abend eine positive Bilanz: "Ich hätte vor 14 Tagen nicht gedacht, dass es so gut laufen wird und wir diese Qualität erreichen können", sagte Nimptsch. "Das stimmt mich optimistisch, dass es bis zur UN-Konferenz Ende Mai optimal laufen wird." Zufrieden sind Nimptsch zufolge auch die Beobachter der Vereinten Nationen. Stadtdirektor Wolfgang Fuchs betonte, seine Erwartungen an das WCCB seien "zu hundert Prozent erfüllt".

Belastungstest kostete 250 000 Euro

Angesichts der Kritik vieler Teilnehmer an der Hitze im Foyer, bedingt durch die Menschenmasse und die starke Sonneneinstrahlung durch die gläserne Dachkonstruktion, meinte Duisberg: "Wir müssen die Geothermieanlage nachregulieren". So gut wie keine Probleme gab es mit der Konferenztechnik, einem der sensibelsten Module des Neubaus.

Gut funktionierte auch das Internetnetzwerk. Um das System bis zur Grenze auszulasten, mussten sich die Teilnehmer gleichzeitig zu einer Onlinebefragung einloggen. Die Akustik in den Sälen erhielt von den Testern mit der Schulnote 1,9 das beste Ergebnis, die Essenausgabe mit 3,5 das schlechteste. Die Kosten für den gestrigen Belastungstest beliefen sich dem Presseamt zufolge auf rund 250 000 Euro.

Als erste werden ab 29. Mai die Vereinten Nationen das WCCB für die Konferenz der Nebenorgane des UN-Klimasekretariats nutzen. In diesem Rahmen ist am 7. Juni auch die offizielle Eröffnung mit UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und Außenminister Frank-Walter Steinmeier geplant.

Für Michael Kleine-Hartlage, Geschäftsführer der städtischen Bonn Conference Center Management GmbH, ist die UN-Tagung der eigentliche Testlauf. Die Nachfrage nach Veranstaltungen im WCCB ziehe an, sagte er. Er geht davon aus, den Jahresumsatz von vier bis fünf Millionen Euro verdoppeln zu können.

Rückblick: So verlief der Testdurchlauf im WCCB

+++16.30 Uhr: Der Testlauf im WCCB ist beendet, die Mitarbeiter in den Feierabend entlassen. Bis auf kleiner Schwierigkeiten - unter anderem funktionierten der WLan-Testlauf und die Klimaanlage im Foyer nicht reibungslos - ging der Test gut über die Bühne. Die letzten Schwierigkeiten sollen bis zur ersten Konferenz Anfang Juni beseitigt werden.

Einen ausführlichen Bericht zum Funktionstest im World Conference Center Bonn lesen Sie in der Mittwochsausgabe des General-Anzeigers und ab Mittwochmorgen auf story.ga.de

+++14 Uhr: So langsam füllen sich die Säle im WCCB, auf die die rund 3000 städtischen Mitarbeiter verteilt werden, um gleich von OB Nimptsch begrüßt zu werden. Stadtdirektor Wolfang Fuchs weiß es genau: Es sind 2976.

Die Stimmung ist gut, im Foyer unter der riesigen Glaskuppel staut sich indes die Wärme, so dass viele froh sind, in die kühleren Säle ausweichen zu können. Die Klimaanlage benötigt offensichtlich noch etwas Nachhilfe. Gerade werden alle Teilnehmer über die Lautsprecheranlagen aufgefordert, ihre Plätze einzunehmen.

Die Ansage ist in allen Sälen und Räumen gut zu hören. Den Technikern im WCCB fällt sichtlich ein Stein vom Herzen. Das hat also schon mal gut geklappt. Später kommt der wahre Stresstest, wenn Tausende gleichzeitig die WLAN-Netze ausprobieren.+++

+++13 Uhr: Während Stadtsprecherin Monika Hörig, Marion Duisberg vom städtischen Gebäudemanagement, Stadtdirektor Wolfgang Fuchs und Michael Kleine-Hartlage von der BonnCC-Management GmbH im "Saal Tokio" im Obergeschoss die erste Pressekonferenz abhalten, stärken sich die Verwaltungsmitarbeiter im Foyer und im Untergeschoss auf Rheinebene mit einem Imbiss aus Reis, Hühnchen und Gemüse.

Schließlich muss auch getestet werden, wie die Verköstigung von Tausenden Tagungsteilnehmern im neuen Kongresssaal klappt.

Auf den ersten Blick hat der Caterer, die Firma Broich aus Meerbusch, diese Prüfung mit Bravour bestanden. Doch die wahre Nagelprobe steht noch bevor: Nach dem Mittagessen werden die Mitarbeiter ihre Plätze in den Sälen einnehmen, um die Konferenztechnik und die Belastbarkeit der WLAN-Netze zu testen.

Inzwischen ist auch Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch eingetroffen, der gleich eine Begrüßungsansprache halten wird.

+++12 Uhr: Es läuft. Das Internet funktioniert, die Technik am Eingang. Die Mitarbeiter der Stadt sind gerade dabei, sich zu registrieren und das Catering ist auch für den Ansturm am Mittag gewappnet. Staus gibt es seit heute Morgen am Parkhaus, doch das hängt wohl damit zusammen, dass gegenüber im alten Plenarsaal auch eine Konferenz läuft.

Für 12.30 Uhr haben Stadtdirektor Wolfgang Fuchs, Marion Duisberg, stellvertretende Leiterin des Städtischen Gebäudemanagements sowie der Chef der Bonn Conference Center Management GmbH zur ersten Pressekonferenz eingeladen.

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