WCCB: OB inspiziert die Heizzentrale

Dank der Vermittlung von Nimptsch wird der Bau nun doch noch winterfest

WCCB: OB inspiziert die Heizzentrale
Foto: Max Malsch

Bonn. "Das ist doch nur eine Baustellenbesichtigung", sagt Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch sichtlich überrascht, als er am Mittwochmorgen am World Conference-Center Bonn (WCCB) eintrifft. Dort erwarten ihn zahlreiche Pressevertreter. Ruckzuck stehen Nimptsch und Mitarbeiter des vorläufigen Insolvenzverwalters des WCCB, Christopher Seagon, im Blitzlichtgewitter.

Der OB gibt sich entspannt. Noch am Abend vorher hatte er mit Seagon und dem für den Kreditgeber, die Sparkasse KölnBonn, arbeitenden Zwangsverwalter gerungen. Die beiden Verwalter verfolgen naturgemäß unterschiedliche Interessen, nicht immer steht das städtische Wohl im Vordergrund.

Zwist ist da programmiert, was zum Beispiel bei der Frage des Weiterbaus der Heizung im WCCB in den letzten Tagen deutlich wurde. Es ging um unbezahlte Rechnungen der Heizungsfirma, die mit Abzug drohte. Die Folgen für das WCCB so kurz vor Wintereinbruch wären fatal gewesen.

Der OB vermittelte offensichtlich mit Erfolg: Denn im WCCB-Keller wird weiter gearbeitet. Sechs Leute sind laut Jörg Fröhlich-Gildhoff von der für Seagon tätigen FG + M Wirtschaftsberatung GmbH in der Heizzentrale zugange. Noch ist nicht viel zu erkennen - die Schaltkästen würden im Betrieb des Heizungsbauers gefertigt.

Anfang Dezember soll die Heizung laufen. Allerdings: Für den großen Saal reicht die Kapazität des Heizungs-Zwischenprovisoriums, das später weiter ausgebaut werden könne, nicht. Der werde deshalb mit Heizlüftern beheizt, sagt ein Arbeiter, Baustrom sei nicht so teuer.

Das Gespräch kriegt Nimptsch nicht mit. Er gibt sich optimistisch: Wenn alle die Arme hoch krempelten, die Sachverständigen keine zu großen Mängel feststellten, dann könne zumindest das Kongresszentrum im Frühsommer in Betrieb gehen, sagt er im überzeugten Ton.

Den er auch anschlägt auf Fragen nach der weiteren Finanzierung des Kongresszentrums. Immerhin würden dafür bis zu zehn Millionen Euro benötigt. Was Nimptsch in dem Moment ebenfalls nicht hört: "An eine Eröffnung des WCCB im Frühsommer glaube ich nicht", nuschelt ein Arbeiter. Höchstens der Saal werde so gerade nutzbar sein, wenn denn Feuerwehr und Baupolizei zustimmten.

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