Unglück in Stiftsgarage: "Momentan gibt es noch viele Fragezeichen"

Seit Mittwoch liegt der Staatsanwaltschaft das Überwachungsvideo des Unfalls in der Stiftsgarage vor, bei dem am Montag ein 19-Jähriger getötet und eine 16-Jährige lebensbedrohlich verletzt worden war. "Wir wissen jetzt, was geschehen ist", sagte Oberstaatsanwalt Fred Apostel.

Bonn. Seit Mittwoch liegt der Staatsanwaltschaft das Überwachungsvideo des Unfalls in der Stiftsgarage vor, bei dem am Montag ein 19-Jähriger getötet und eine 16-Jährige lebensbedrohlich verletzt worden war. "Wir wissen jetzt, was geschehen ist", sagte Oberstaatsanwalt Fred Apostel.

Auf dem Video sei zu sehen, "wie der Wagen gegen die Betonwand fährt, diese wegkippt und das Auto in die Tiefe stürzt". Dennoch sei der Unfallablauf nicht eindeutig, zumal der Innenraum mit den beiden Insassen nicht einsehbar sei.

"Wir haben ein Ermittlungsverfahren gegen die 16-Jährige eingeleitet. Im Moment können wir die Jugendliche nicht ansprechen. Wir hoffen, dass sie durchkommt, es sieht aber kritisch aus." Die 16-Jährige stehe unter dem Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung. Erste Ergebnisse wird es laut Apostel aber schon am Donnerstag geben, dann "müssten die Ergebnisse aus der Rechtsmedizin vorliegen".

Wie berichtet, fuhr die 16-Jährige den Skoda - nach GA-Informationen handelt es sich um einen Wagen mit Schaltgetriebe -, der die Betonmauer auf der achten Etage des Parkhauses durchbrochen hatte und 14 Meter in die Tiefe gestürzt war.

Gerüchten zufolge soll die Jugendliche, die keinen Führerschein besitzt, mit dem Auto mit hoher Geschwindigkeit und aus 50 bis 70 Metern Entfernung in die Mauer geprallt sein. "Der Ablauf war ein wenig anders. So groß ist das Dach gar nicht", sagte Apostel. Auch dass sie nicht abgebremst haben soll, ist nach GA-Informationen nicht richtig.

"Momentan gibt es noch viele Fragezeichen", so Apostel. Licht ins Dunkel sollen Sachverständige bringen. Zurzeit werden die digitalen Aufzeichnungen ausgewertet. Es wird geklärt, ob die Jugendlichen zum Zeitpunkt des Unfalls betrunken gewesen sind. Außerdem werden der Skoda, und vor allem dessen Bremsen sowie der bauliche Zustand der Stiftsgarage untersucht.

"Eigentlich sollte eine Mauer so etwas aushalten", sagte Apostel, der aber betonte, dass es "keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass die Mauer nicht regelmäßig kontrolliert wurde". Stadt und Betreiber haben der Staatsanwaltschaft die Bauunterlagen der Garage übergeben. Apostel rechnet damit, dass in einigen Wochen die Ergebnisse vorliegen.

"Das Gutachten wird sagen, ob alles in Ordnung gewesen ist. Wenn nicht, können wir uns Gedanken darüber machen, wer die Verantwortung tragen könnte."

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