Bauarbeiten auf B42 Tunnel zwischen Bonn und Königswinter sollen ab 2014 saniert werden

BONN · Eine weitere Hiobsbotschaft hält der Landesbetrieb Straßen NRW für die Autofahrer in Bonn und der Region bereit: Voraussichtlich im nächsten Jahr beginnt die Tunnelsanierung auf der B42 zwischen Oberkassel und Königswinter. Damit müssen die Autofahrer auch auf dieser Strecke mit Staufallen rechnen.

Davon gehen Experten nicht zuletzt auch mit Blick auf die bereits erfolgte Sanierung der B42 in Höhe Rhöndorfs 2011 mit einstreifiger Verkehrsführung aus, die damals monatelang zu langen Staus geführt hatte. Die Bauzeit des nun anstehenden Sanierungsabschnittes zwischen Bonn und Königswinter wird dem Landesbetrieb zufolge auf etwa zwei Jahre geschätzt.

Voraussichtlich wird auch bei dieser Maßnahme der Verkehr nur einspurig durch die Baustellen geführt werden können. Die Kosten sollen im zweistelligen Millionenbereich liegen. Abhängig ist die Umsetzung des Bauprojekts noch von einer Genehmigung des Bundesverkehrsministeriums, das die Mittel für die Bundesstraße bereitstellen wird. Weil die Sanierung der Tunnel allerdings aus Sicherheitsgründen als dringlich eingestuft wird, geht man im Landesbetrieb davon aus, dass das Ministerium den Plänen in absehbarer Zeit wohl grünes Licht erteilen wird.

Ebenfalls 2014 plant der Landesbetrieb, wie berichtet, auch die Sanierung der Fahrbahnübergänge auf der Süd- und Nordbrücke. 2015 soll sich die Grundsanierung der Nordbrücke anschließen. Die soll drei, vier Jahre in Anspruch nehmen. Anschließend, ab etwa 2019, ist die Sanierung der Südbrücke geplant.

"Wir gehen davon aus, dass die einzelnen Baumaßnahmen miteinander so abgestimmt werden können, dass die Behinderungen für den Verkehrsfluss in Bonn und der Region einigermaßen erträglich bleiben", sagte ein Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßen NRW.

Davon geht auch Fabian Göttlich aus. Der Leiter des Bereichs Verkehr bei der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg (IHK) hat zwar von der geplanten Tunnelsanierung der B42 zwischen Oberkassel und Königswinter bisher noch keine Kenntnis erhalten, hofft aber, dass ein Verkehrsinfarkt, wie ihn viele Autofahrer zurzeit angesichts des Bündels an Großbauprojekten im Bonner Raum befürchten, ausbleibt.

"Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass der Landesbetrieb unsere Sorgen gut Blick hat", sagte Göttlich nach Gesprächen mit den zuständigen Baubehörden bei Stadt und Land. Zumal der Landesbetrieb jetzt auch einen erfahrenen Baustellenmanager benannt habe, der sich um die Koordination aller Baustellen kümmern werde.

Bei der Stadt Bonn wusste man auf GA-Anfrage ebenfalls noch nichts von der geplanten Tunnelsanierung auf der B42. Jedenfalls sei diese Maßnahme bei den Gesprächsrunden mit dem Landesbetrieb bezüglich der Brückenbauprojekte noch kein Thema gewesen.

Ab Mai geht es los mit den Baustellen auf den Bonner Brücken: Den Auftakt macht der Tausendfüßler, die Spannbetonbrücke der A565 zwischen Endenich und Bonn-Nord, dessen Tragfähigkeit für den Schwerlastverkehr nicht mehr ausreicht und deshalb provisorisch ertüchtigt werden muss. Nach 2020 soll der Tausendfüßler abgerissen und neu gebaut werden. Politiker sehen darin eine Chance, dieses Autobahnnadelöhr dann auf sechs Spuren aufzuweiten.

Es folgen in diesem Herbst die Viktoriabrücke, die ebenfalls marode und grundsaniert sowie per Rampe an die Thomastraße angebunden werden soll, und 2014, wie gesagt, die Nord- und Südbrücke.

Die Bundesstraße 42

In den 1980er Jahren wurde die B42 zwischen Königswinter und Bonn per neuer Trassenführung auf vier Spuren aufgeweitet, um Königswinter, Niederdollendorf und Oberkassel vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Die Strecke verläuft teilweise im Trog, teilweise durch Tunnel. Mit damals 250 Millionen Mark war sie die teuerste Bundesstraße Deutschlands.

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