Bonner Wetterstatistik Trüber Januar - Nur 24 Stunden Sonne

BONN · Der Januar war viel zu trüb und zu nass, zudem schien die Sonne nur magere 24 Stunden. Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt, Klaus Kosack, am Ende des Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Endenich der Universität Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Temperatur: Der Januar wies eine Durchschnittstemperatur von 2,8 Grad Celsius auf und war damit um 0,5 Grad wärmer als im Durchschnitt. Damit belegt er Platz 62 in den Bonner Wetteranalen seit 1895. Den bisher mildesten Januar gab es in Bonn im Jahre 1975 mit 7,3 Grad, 1940 wurde der kälteste mit minus 7,4 Grad gemessen. Am Monatsanfang erreichten die Temperaturen fast frühlingshafte Werte, gefolgt von 16 Tagen Dauerfrost, der von einem zweiten Warmlufteinbruch am Monatsende beendet wurde.

Zuletzt gab es 1997 eine längere zusammenhängende Frostperiode mit 17 Tagen. Innerhalb der Frostperiode gab es acht Eistage mit einem Maximum unter null Grad. Die höchste Januar-Temperatur wurde am 30. mit 15,7 Grad gemessen, die tiefste am 12. mit minus 5,1 Grad. Zuletzt gab es am 5. Januar 1999 mit 16,1 Grad Celsius eine höhere Januar-Temperatur.

Sonne: Das eher unruhige Januarwetter mit dem Durchzug vieler Tiefdrucksysteme ließ der Sonne nicht allzu viele Chancen: Insgesamt schien sie 24 Stunden, 29 Stunden weniger als im langjährigen Mittel. Damit wurde ein neuer Negativrekord für einen Januar in den vergangenen 44 Jahren erreicht. Nur an einem Tag schien sie länger als sechs Stunden; an neunzehn Tagen dagegen überhaupt nicht. Den absoluten Negativrekord hatten wir im Dezember 1988 mit zwölf Stunden Sonne.

Niederschlag: Hinsichtlich der Niederschläge war der Januar zu nass. An 20 Tagen regnete oder schneite es. Insgesamt regnete es 59 Liter pro Quadratmeter; mithin ein gutes Drittel mehr eines normalen Januars in Bonn. Das ist Platz 63 in den 166-jährigen Aufzeichnungen der Stadt. Die meisten Niederschläge gab es am 27. mit 12,1 Litern pro Quadratmeter. Zuletzt gab es im Januar 2012 mehr Regentage. Mitte des Monats kamen die Niederschläge als Schnee von oben. Am 21. wurde die maximale Schneehöhe von zehn Zentimetern erreicht.

Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr traten im Januar nicht auf. Der stärkste Windstoß konnte am 31. mit 50,9 Stundenkilometern gemessen werden.

Vergleich: Der Januar 2012 war um 1,9 Grad Celsius wärmer als der aktuelle Januar. Die Minimaltemperatur blieb mit minus 4,8 Grad Celsius etwas höher, während die Maximaltemperatur mit 14,7 Grad Celsius unter dem diesjährigem Wert blieb. 2012 gab es neun Frosttage und keinen Eistag. Die Sonne schien mit 46 Sunden achtzehn Stunden länger, dafür fielen an Niederschlägen 24 Liter mehr. Der diesjährige Januar war der sonnenärmste Januar seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1969.

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