Tierschützer protestieren gegen Bonner Weihnachtszirkus

BONN · Zu einer Protestaktion vor dem Bonner Weihnachtszirkus zur Premiere am kommenden Dienstag haben Bonner Tierschützer aufgerufen. Sie beklagen, dass in dem Zirkus, der zurzeit seine Zelte vor der Beethovenhalle aufschlägt, die dauerhaft in Einzelhaltung lebende Elefantendame Tembo auftreten soll.

Die Tierschützer haben Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch aufgefordert, seine Unterstützung für den Weihnachtszirkus zurückzuziehen. "Laut den behördlichen Zirkusleitlinien dürfen diese sozialen Herdentiere gar nicht einzeln gehalten werden", schreibt Peter Höffken, Sprecher der Tierrechtsgruppe Bonn. Doch Nimptsch unterstütze durch seine Grußbotschaft auf der Internetseite des Weihnachtszirkus diese Tierquälerei. Die Kritik der Tierschützer weist Harald Behrendt zurück.

Zum einen wundert sich der Zirkussprecher, dass bereits Protest angemeldet werde, obwohl die Elefantendame noch gar nicht in Bonn angekommen sei. Zum anderen handele es sich um einen Tiernummer, die der Zirkus für sein Weihnachtsevent zusätzlich engagiert habe. "Wir haben keine eigenen Tiere", erklärt Behrendt.

Der Zirkus schaue sich bei der Auswahl die Tierlehrer und deren Tiere sehr genau an: "Wir haben sehr hohe Maßstäbe, was Haltung und Dressur betrifft." Auch wisse er, dass Tembo von Geburt an mit dem Tierlehrer zusammenarbeite und eine enge Bindung bestehe. "Es gibt sicher schwarze Schafe auch im Zirkus, die die Tiere nicht angemessen und artgerecht halten, davon distanzieren wir uns".

Das städtische Presseamt erklärte, auch der OB fühle sich dem Tierschutz und der artgerechten Tierhaltung verpflichtet. Er habe dem Zirkus lediglich ein Grußwort "zur Begrüßung in unserer Stadt" zur Verfügung gestellt. Und selbstverständlich werde die Stadt die Haltung der Tiere auch bei diesem Zirkus kontrollieren.

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