Kommentar Sparen am falschen Ende

Man soll den Tag nicht an vor dem Abend loben. An diese Volksweisheit hätte sich Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch besser gehalten, als er einst mit der Nachricht vorpreschte, jemanden gefunden zu haben, der der Stadt 50 Millionen Euro für ein neues Stadthaus stiften wolle.

Es war einfach zu schön, um wahr zu sein. Und ziemlich naiv, zu glauben, ein Investor hätte etwas zu verschenken.

Jetzt müssen obendrein die Pläne einer Sanierung zurückgestellt werden. Für ein bis zwei Jahre, vermutlich sogar noch für länger. Das ist bitter, denn das Stadthaus ist unübersehbar in die Jahre gekommen und hätte eigentlich schon längst vor allem im energietechnischen Bereich auf neueren Stand gebracht werden müssen.

Was ja am Ende auch wieder richtig viel Geld gespart hätte. Aber die Kassen der Stadt sind leer. Und wieder schwebt das Damoklesschwert Nothaushalt über unseren Köpfen.

Es rächt sich jetzt, dass die Kommunalpolitiker jahrzehntelang am falschen Ende gespart und nicht regelmäßig in die städtischen Immobilien investiert haben. Was übrigens auch an vielen Schulen in Bonn zu beklagen ist.

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