Scheidender Oberbürgermeister So beurteilen Bonner Jürgen Nimptsch

BONN · Umfrage zum Abschied: Nimptsch geht - Was bleibt im Positiven wie im Negativen?

Als der Beueler Gesamtschulleiter Jürgen Nimptsch (SPD) am 30. August 2009 Bonns neuer Oberbürgermeister wurde, dachte wohl kaum jemand daran, dass der heute 61-Jährige sich nicht für eine zweite Wahlzeit zur Verfügung stellen wird. Immerhin war seine Vorgängerin und Parteifreundin Bärbel Dieckmann 15 Jahre lang Bonns erste Bürgerin gewesen - davon 14 als hauptamtliche OB und Verwaltungschefin.

Nimptsch hatte also gerade einmal sechs Jahre, die Stadt zu führen, Ideen und Vorstellungen zu entwickeln und sie umzusetzen. Das ist nicht viel Zeit vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen, die er mit seinem Amtsantritt damals übernommen hatte.

Wie sehen Nimptschs Wegbegleiter der vergangenen sechs Jahre sein Wirken als Oberbürgermeister in Bonn? Dazu hat der General-Anzeiger Vertreter aus dem politischem Raum, aus Wirtschaft, Handel, Wissenschaft, Sport, Kultur und Kirche befragt. Was bleibt im Positiven wie im Negativen, lautete die Fragestellung, die sie kurz beantworten sollten.

Die Amtszeit von Jürgen Nimptsch
52 Bilder

Die Amtszeit von Jürgen Nimptsch

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Zu Nimptschs Erfolgsbilanz gehört sicherlich an erster Stelle die Fertigstellung und feierliche Eröffnung des World Conference Center Bonn (WCCB), bei dem anfangs kaum jemand Land sah. Da waren sich viele einig. Auch die Eröffnung des neuen Hauses der Bildung am Mühlheimer Platz kann er als Erfolg verbuchen, obgleich er es einst wegen der schlechten Haushaltslage der Stadt sogar auf den Prüfstand stellen wollte.

Ein gutes Zeugnis stellen ihm die meisten auch als Repräsentant der Stadt Bonn aus. Eine Rolle, die er eloquent und sichtlich auch immer gerne ausfüllte - vor allem wenn er im Karneval auf der Bühne stehen konnte.

Eine weniger glückliche Hand hatte er als Verwaltungschef, kreiden ihm Kritiker an. So ist nach wie vor das Haushaltsproblem der Stadt ungelöst. Seit 2009 ist Bonns Schuldenberg von damals 1,2 Milliarden auf nunmehr knapp 1,7 Milliarden Euro gewachsen. Kurz vor Nimptschs Abschied aus dem Rathaus ist zudem die Debatte um Bonn und Berlin neu entflammt - angestoßen durch die Forderung von Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD), alle Ministerien nach Berlin zu holen. Ein Thema, das für Nimptschs Nachfolger, Ashok Sridharan (CDU), zur Nagelprobe werden dürfte.

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