Wetterstatistik September in Bonn war viel zu nass

BONN · Der September war in Bonn etwas zu kühl und viel zu nass, sonst eher durchschnittlich. Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt, Klaus Kosack, am Ende des Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Temperatur

Der September wies eine Durchschnittstemperatur von 14,4 Grad auf. Damit belegt er Platz 80 in den Bonner Wetteranalen seit 1895. Er war zudem von der Durschnittstemperatur der erste zu kühle Monat seit August 2014. Den wärmsten September hatte Bonn bisher im Jahr 2006 mit 18,5 Grad, der kühlste war im Jahre 1912 mit 10,5 Grad.

Am 12. September kletterte die Quecksilbersäule auf maximal 24,4 Grad, der niedrigste Wert wurde am 28. September mit 5,0 Grad gemessen. Der September hatte keinen Sommertag, aber immerhin elf warme Tage (über 20 Grad). Den letzten September ohne Sommertag gab es 2001.

Sonne

Zumindest am Monatsende gab es so etwas wie Altweibersommer. Das sorgte immerhin dafür, dass sich die Sonnenscheindauer auf 143 Stunden addierte. Das sind 99 Prozent des September- Solls in Bonn. An sechs Tagen schien die Sonne mehr als zehn Stunden lang. Der Monat war erst der zweite in diesem Jahr mit einem Sonnendefizit. Damit schien die Sonne 2015 bislang 241 Stunden mehr als das Jahressoll von Januar bis Ende September.

Niederschlag

Die vielen, aber nicht beständigen Tiefdrucklagen brachten es mit sich, dass der September erheblich zu nass war. An 16 Tagen fielen insgesamt 114 Liter Regen pro Quadratmeter, das sind 215 Prozent des langjährigen Mittels. Der meiste Regen fiel am 1. September mit 31 Litern pro Quadratmeter.

Die fünf Starkregentage brachten zusammen 84 Prozent des gesamten Monatsniederschlags. Damit erreichte der September die Top zehn der nassen September seit 1848 (Platz neun). Zuletzt war der September 2001 noch nässer.

Vergleich mit 2014

Der September 2014 war um 2,2 Grad wärmer als der aktuelle. Die Minimaltemperatur (7,7 Grad) lag 2014 höher, es wurden drei Sommertage (maximal 26,2 Grad) gemessen. Die Anzahl warmer Tage war 2014 fast doppelt so hoch. Im Vorjahr schien die Sonne vier Stunden länger, es fielen 54 Liter Regen weniger.

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