Evangelische Landeskirche Selbstgehäkeltes Woll-Tipi für Städte, die ein Zeichen für Inklusion setzen wollen

BONN/REGION · Das überregionale Inklusionsprojekt der Evangelischen Landeskirche ist im Pädagogisch-Theologischen Institut (PTI) in Heiderhof auf die Zielgerade eingebogen. Projektleiterin Sabine Ahrens, PTI-Pfarrerin für Integrative Gemeindearbeit, hatte im Oktober zu dieser Straßen-Strick-Aktion für Vielfalt und Inklusion in Gesellschaft und Kirche aufgerufen.

Zu dem auf zwei Jahre angelegten und auch von der Behindertenarbeit der Kirchenkreise An Sieg und Rhein und Gladbach-Neuss getragenen Mitmach-Projekt kann sich jedermann mit handgearbeiteten Wollwerken weiter beteiligen.

Am Samstag kam erneut behinderte und nicht behinderte Teilnehmer zusammen, denn es galt, unter Anleitung der Remscheider Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck aus den bisher gehäkelten Hunderten von Wollquadraten ein begehbares Tipi in den Garten des Instituts zu stellen. Am Nachmittag stand der viereinhalb Meter im Durchmesser fassende und fünf Meter hohe kunterbunte Begegnungsraum schließlich unter großem Applaus im Grünen.

"Hunderte von Menschen haben gehäkelt, was der Faden hergibt. Sie haben ein wanderndes Kunstwerk erschaffen, das für Vielfalt und Inklusion wirbt", erklärte Pfarrerin Katrin Wuest vom Kirchenkreis An Sieg und Rhein. Das Tipi stehe symbolisch für Begegnung, Individualität, Schutz und Zusammengehörigkeit. Es sei ein farbenfroher Hingucker und werde ab sofort für Aktionen zum Thema Inklusion an Gemeinden und Städte ausgeliehen.

"Frauen und Männer haben an einem Sakralbau gehäkelt, der beweglich wie die Kirche zu den Menschen gehen wird", sagte Ahrens. Man habe lustige Häkelrunden hinter sich. Das Tipi habe ganz unterschiedliche Menschen entspannt, aber auch kreativ zusammengebracht, so Lennartz-Lembeck. Dabei waren etwa Theologiestudentin Laura Vöth und Heilpädagogin Mareile Porsch.

"Wir unterstützen dieses tolle Projekt, weil integrative Arbeit wichtig ist", meinten sie, als die "Bausteine" des Zeltes schließlich in allen Farben des Regenbogens leuchteten. Ob mit Blumenmuster, Streifen, Punkten oder Reliefs, ob perfekt oder mit Fehlerchen, jedes Quadrat ist ein individuelles Kunstwerk. Vom 19. bis 22. Juni steht das bunte Tipi auf dem Jugendcamp der Evangelischen Landeskirche in Siegburg und am 24. August beim Stadtteilfest in Pützchen

Weitere Termine auf www.wir-wollen-vielfalt.de.Infos auf www.pti-bonn.de und nach einer Mail an ahrens.pti@hdb.ekir.de

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