Kommentar Schulbau in Bonn - Der Preis ist heiß

Wer A sagt, muss auch B sagen!? Als der Stadtrat 2010 die Errichtung einer fünften Gesamtschule in Bonn beschloss, war allen bewusst, dass die neue Schule nicht zum Nulltarif zu haben war. Doch die jetzt vorgelegte Kostenschätzung des städtischen Gebäudemanagements sprengt alle bisherigen Finanzrahmen für Schulbauprojekte.

Der Preis ist wirklich heiß. Da fällt selbst das laufende Bauvorhaben für zwei Schulen an der Graurheindorfer Straße mit etwa 25 Millionen Euro vergleichsweise preiswert aus.

Und Achtung: Im Fall der fünften Gesamtschule spricht das SGB auch nur von einer groben Kostenschätzung. Was das bedeutet, kann man sich bei öffentlichen Bauvorhaben bildlich vorstellen. Am Ende liegen die Kosten vermutlich weit über 33 Millionen Euro.

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Es ist bewundernswert, was die Schulleiterin und ihre Kollegen der fünften Gesamtschule tagtäglich in dem maroden Provisorium für die Kinder leisten. Und selbstverständlich müssen der Altbestand alsbald grundlegend saniert und die Neubauten errichtet werden.

Überfällig ist ganz bestimmt auch eine neue Turnhalle. Aber alles zu dem Preis von weit mehr als 33 Millionen Euro? Die Frage, was dann noch übrig bleibt für die anderen Schulen, die baulich ebenfalls auf dem letzten Loch pfeifen, ist durchaus berechtigt. Keine Frage: An diese Planung sollte das SGB nochmal mit sehr spitzem Rotstift ran.

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