Verkehr in Bonn Schlaglöcher werden zu Fallen für Radfahrer

BONN · Die Baustelle für das neue Hotel hinter dem Hauptbahnhof an der Quantiusstraße ist längst geräumt. Die Spuren der schweren Baulastfahrzeuge, aber auch der vergangenen Winter sind dagegen nach wie vor sichtbar und stellen besonders für Fahrradfahrer gefährliche Fallen dar.

Zum Teil tiefe Schlaglöcher haben sich im Asphalt gebildet und sind vor allem in der Dunkelheit kaum zu sehen. Doch repariert werden die Schäden immer nur notdürftig, wie Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann erklärte.

"Die Bezirksvertretung Bonn hat der durch uns vorgeschlagenen Einleitung des Vergabeverfahrens für den Ausbau der Quantiusstraße in 2011 nicht zugestimmt. Seitdem halten wir die Straße mit einfachen Mitteln so gut wie möglich verkehrssicher", so Hoffmann.

Für 2015 werde das Tiefbauamt aber Haushaltsmittel für den Ausbau des Straßenabschnitts zwischen Meckenheimer Allee und dem Hotel anmelden. Ob diese Anmeldung von der Politik berücksichtigt werde, sei offen. Bezirksbürgermeister Helmut Kollig (SPD) sagt: "Bevor die Bauvorhaben an der Quantiusstraße nicht abgeschlossen sind, werden die Bezirksfraktionen einem Ausbau nicht zustimmen. Das wäre doch rausgeschmissenes Geld, weil die Baufahrzeuge alles wieder kaputt machen."

Das sei auch damals der Grund gewesen, warum die Bezirksvertretung den Plänen der Verwaltung nicht hätte zustimmen können. Nach Kolligs Meinung müssten unbedingt auch die Bauherren an den Kosten des Ausbaus beteiligt werden.

Das wäre als Hotelinvestor der Bonner Unternehmer Detlev Klaudt, der ein Stück weiter südlich an der Quantiusstraße auch ein Studentenwohnheim am heutigen Standort der provisorischen Radstation an der Ecke Poppelsdorfer Allee errichten will. Er hat inzwischen eine Bauvoranfrage bei der Stadt eingereicht, doch schon jetzt gibt es Ärger um das Projekt.

Die Radstation soll während der Bauphase in ein erneutes Provisorium in der Hochgarage der DB einziehen und nach Fertigstellung des Wohnheims in dem Neubau ein dauerhaftes Domizil erhalten.

Doch das Projekt hängt an der Frage, wie das Provisorium in der Hochgarage gestaltet wird. Und da gehen die Meinungen offensichtlich auseinander. "Wir wollen auf keinen Fall, dass unsere Mitarbeiter in zugiger Kälte arbeiten müssen", sagte Karl-Wilhelm Starcke von der Caritas, die die Radstation betreibt.

Wenn aber das Parkdeck im Erdgeschoss, wo die Radstation untergebracht werden soll, abgedichtet werden muss, müsste das Parkdeck darüber aus Brandschutzgründen freigehalten werden. Darüber verhandele die Stadt mit der Bahn. "Wir haben uns bereits einverstanden erklärt, dass die Werkstatt in Container untergebracht wird. Die müssen allerdings feuerfest sein, was die Sache ziemlich teuer macht", so Starcke. Die Kosten müsse Klaudt tragen. Ob er dazu bereit sei, wisse man bisher nicht. Klaudt selbst war urlaubsbedingt nicht zu erreichen.

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