Rat gibt grünes Licht für Moscheebau

Kaufvertrag wird an Bedingungen geknüpft

Bonn. Der Bonner Stadtrat hat am Mittwochabend den Weg frei gemacht für den Bau einer Moschee an der Brühler Straße. Er sprach sich bei einer Gegenstimme für die Pläne des Vereins Al Muhajirin aus. Auf Antrag der CDU, dem sich die FDP anschloss, soll aber der Kaufvertrag für das Grundstück mit Bedingungen verknüpft werden.

Der Verein soll bei seinem Bauvorhaben zum einen auf die Einrichtung eines Lebensmittelladens verzichten. Zum anderen setzt der Rat voraus, dass die künftige Moschee offen und auch für Nichtmuslime zugänglich ist. Wert legen die Politiker auf die zugesagten Angebote für Kinder, Jugendliche und Frauen.

Auch das soll der Vertrag festhalten. Haluk Yildiz vom muslimischen Bündnis für Frieden und Fairness (BFF) begrüßte, dass das Thema Moscheebau "nach drei Jahren endlich entschieden wird". Den Antrag von CDU und FDP deute die muslimische Gemeinschaft jedoch als "Misstrauensantrag". Wenn man von Integration rede, müsse das auf Augenhöhe sein, so Yildiz. Joachim Stamp (FDP) sah das anders.

Der Beschlussvorschlag sei Ergebnis einer kontroversen, aber sehr guten Diskussion, Misstrauen habe es auf beiden Seiten gegeben. Benedikt Hauser (CDU) sagte: "Sie haben eine Hand ausgestreckt für eine Lösung, mit der wir alle gut leben können." Es gehe bei der Gestaltung des Kaufvertrages nicht um Misstrauen, sondern um vertragliche Möglichkeiten. "Es wäre fahrlässig, diese auszulassen. Es wäre aber genauso fahrlässig, das Grundrecht auf ein würdiges Gotteshaus abzulehnen", so Hauser am Mittwochabend.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort