Abitur in Bonn So hat sich die Polizei auf die Mottowoche vorbereitet

Bonn · In ihrer letzten regulären Unterrichtswoche vor den Abiturpüfungen kommen auch in Bonn Schüler verkleidet zur Schule und feiern mit harmlosen Streichen die so genannte Mottowoche. Die letzten Schultage verlaufen allerdings nicht immer so friedlich.

Seit Montag feiern Abiturienten die sogenannte Mottowoche, also ihre letzte reguläre Schulwoche vor den Abiturprüfungen. Sie kommen an jedem dieser Tage verkleidet - unter verschiedenen Mottos wie "Erster Schultag" oder "Bad Taste" - in die Schule, feiern miteinander und erlauben sich dabei auch den ein oder anderen Scherz.

Neben diesem harmlosen Schabernack fielen Schüler in den vergangenen Jahren auch durch weniger spaßige Unternehmungen auf und sorgten für negative Schlagzeilen. So kam es bei Feiern regelmäßig zu Vandalismus sowie Alkohol- und Drogenmissbrauch. Im Jahr 2016 war es in Köln etwa zu nächtlichen Krawallen gekommen, an denen rund 200 Schülerinnen und Schüler rivalisierender Schulen beteiligt waren. Mehrere Jugendliche wurden dabei verletzt, zwei von ihnen schwer. Vorfälle wie diesen nimmt die Kölner Polizei zum Anlass, in dieser Woche verstärkt an Gymnasien Streife zu fahren. Dafür plant sie unter anderem den Einsatz von Zivilbeamten.

In Bonn kam es in den letzten Jahren hingegen zu keinerlei Gewalttätigkeit während der Mottowoche, gibt Polizeisprecher Simon Rott auf Anfrage des General-Anzeigers an. Die Beamten stünden aber morgens an den Schulen und gäben Verhaltenshinweise für die spätere Anfahrt zur Rigal'schen Wiese, wo Bonns Schülerinnen und Schüler den letzten Schultag traditionell gemeinsam feiern. Die Schüler würden auf dem Weg, der von einigen Jahrgängen in diesem Jahr auf dem Fahrrad zurückgelegt werde, durch die Polizei begleitet, um neben der Einhaltung der Verkehrsregeln insbesondere dafür zu sorgen, dass die Jugendlichen nicht angetrunken fahren.

"Solche Ausschreitungen finde ich sinnlos"

Trotz einzelner Vorfälle in der Vergangenheit feiern die meisten Schüler aber friedlich. Darauf legt auch die Abiturientin Kylie Dreschke (17) vom Konrad-Adenauer-Gymnasium wert. Pläne haben sie und ihre Mitschüler bereits geschmiedet. "Wir werden die Cafeteria verdunkeln und ein Labyrinth mit Schwarzlicht aufbauen", sagt sie. "Außerdem wollen wir die Tische und Stühle umstellen und Frischhaltefolie auf die Tafeln kleben." Die Streiche seien aber vorab extra mit der Schulleitung abgestimmt worden.

Der Alkoholkonsum wird auch an ihrem Gymnasium streng geahndet, berichtet Kylie. Wer am letzten Schultag beschwipst ist, erhält seine Zulassung zu den Abiturprüfungen erst später.

Die Schulministerin Yvonne Gebauer ruft anlässlich der letzten Schultage in Nordrhein-Westfalen zu einer harmonischen Mottowoche auf: "Voraussetzung für eine freudige und ausgelassene Stimmung ist natürlich immer ein rücksichtsvolles und friedliches Miteinander." Das sieht Kylie ähnlich. "Solche Ausschreitungen finde ich sinnlos. Es geht schließlich darum, gemeinsam Spaß zu haben."

In Köln haben Abiturienten am Montag die Veranstaltung "Friedliche Mottowoche" organisiert, zu der laut Polizei eine dreistelliger Teilnehmerzahl kam. "Die Veranstaltung ist störungsfrei verlaufen, wir waren nur mit schwachen Kräften anwesend", berichtete eine Sprecherin dem GA am Dienstag. Im Vorfeld hatte die Kölner Polizei Präventionsgespräche mit mehreren Schulleitungen geführt und sie darüber aufgeklärt, wie gegebenenfalls mit Konflikten oder gewalttätigen Auseinandersetzungen umzugehen sei.

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