Findelkind-Prozess Mutter legt Geständnis ab

BONN · Vor dem Bonner Landgericht hat am Montag eine junge Frau gestanden, ihren neugeborenen Sohn ausgesetzt zu haben. Die 21 Jahre alte Angeklagte legte ein umfassendes Geständnis ab.

Im Nachhinein komme ihr alles wie ein Film vor. Sie habe sich nicht getraut ihren Eltern und ihrem Freund von der Schwangerschaft zu erzählen, sagte sie unter Tränen. Vor Angst, dass der 13 Jahre ältere Vater eine Familie gründen wolle, setzte sie das Kind aus. Als sie die Schwangerschaft gemerkt habe, sei es für eine Abtreibung zu spät gewesen.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Sportstudentin versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor. Die 21-Jährige ist angeklagt, den Säugling Ende Juni vorigen Jahres in einem Rucksack in einem Gebüsch in Bonn abgelegt zu haben.

Nur durch Zufall hörten drei junge Männer ein Wimmern und fanden den stark unterkühlten Jungen. Im Augenblick berichtet ein 17-jähriger Zeuge von dem Fund, der den Jungen, der heute bei Pflegeeltern lebt, letztlich rettete.

Für den Prozess sind sieben Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll am 19. März fallen.

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