Mit dem Loreley-Festival wurde ein Traum wahr

Extremely Normal vermischt kommerzielle Popmusik mit einem hohen musikalischen Anspruch - Jedes Instrument hat eine tragende Rolle - Band will jetzt auch Videoeffekte einspielen

Mit dem Loreley-Festival wurde ein Traum wahr
Foto: Lannert

Bonn. Wie schafft man den Spagat, einerseits kommerzielle Popmusik zu machen, aber andererseits einen hohen musikalischen Anspruch nicht zu verlieren? Der Bonner Formation Extremely Normal ist dies gelungen.

Die Melodien der Band gehen schnell ins Ohr und sprechen ein breites Publikum an, und beinahe beiläufig vermischen sich darin anspruchsvolle Rhythmen, die sich nicht auf Vierviertel-Beats beschränken, sondern auch mal in Siebenachtel-Takten ausarten und ein wenig an die Songs von Sting, Genesis und Manfred Mann's Earth Band erinnern - allesamt auch Vorbilder der Bonner Musiker.

"Wir wollen damit zeigen, dass wir keine Casting-Band sind, sondern Musiker, die ihr Handwerk von der Pike auf gelernt haben", erklärt Christian Ehmer, Gitarrist und Songschreiber von Extremely Normal - der Bandname spielt mit der Mischung aus "normalen", eingängigen Melodien und extremen Arrangements.

Es ist inzwischen acht Jahre her, dass Christian einige fertige Songs geschrieben hatte, die er mit einer Band live spielen wollte. Damals gründete er mit Schlagzeuger Sebastian Schmitz Extremely Normal.

Nach einigen Formationswechseln gehören seit 2003 neben Christian und Sebastian auch Sängerin Petra Wirges, Keyboarder Bastian Müller und Bassist Marco Menzel zur Band. Bis heute schreibt Christian die Songs zu Hause fertig. In den Proben arbeitet die Band gemeinsam an den Feinheiten.

"Dadurch, dass ich alle Bandinstrumente spielen kann, weiß ich, wer was zu den neuen Stücken spielen könnte", sagt Christian. Denn am Ende müssen alle Instrumente harmonieren. Jeder müsse sich so einbringen können, dass er andere mit seinem Instrument nicht verdrängt.

Eine groovende Rhythmusgruppe, eine markante Soulstimme von Petra Wirges, die viele Jahre im klassischen Gesang ausgebildet wurde, und melodiöse Riffs und Zwischenspiele von Gitarre und Keyboard geben jedem Musiker in der Band eine eigene, tragende Rolle.

Die Texte stammen ebenfalls aus der Feder von Christian Ehmer und handeln von alltäglichen Themen. In "Wasted Time" geht es um die verschwendete Zeit in einer Beziehung, in "Old Love" singt Petra Wirges von der Einsicht, dass die alte Liebe immer noch die Beste war. "Wir sind auch schon mal gefragt worden, ob wir nicht deutsche Texte schreiben wollen, aber mit englischen Texten sprechen wir mehr Leute an", sagt Christian.

13 Songs hat Extremely Normal vor einem Jahr auf dem ersten Album "Between nine and twelve" aufgenommen, die über die Bandhomepage und in Musikgeschäften bestellt werden kann.

Trotz der perfektionistischen Feinarbeit, die die Bandmitglieder zu Hause und im Studio leisten, sieht die Band ihre eigentliche Stärke auf der Bühne: "Wir wollen live Emotionen rüberbringen", sagt Christian. Bereits seit dem ersten Jahr ist Extremely Normal eine gefragte Live-Band. So spielte die Bonner Formation unter anderem beim Streetlife Festival in Leverkusen, auf dem Jakobsmarkt in Remagen und beim Prosieben-Loreley-Open-Air in St. Goarshausen.

Das Loreley-Festival war für die Band eine besondere Auszeichnung. "Da wollte ich als Kind schon immer auftreten", erzählt Christian. Extremely Normal setzte sich zusammen mit sieben weiteren Bands unter 5 000 Bewerbern durch und durfte vor knapp 2 000 Zuschauern spielen. Für künftige Auftritte plant Extremely Normal sogar, Videoeffekte einzuspielen.

Die Band spielt am 1. März in der Bonner Mausefalle 33 1/3, Weberstraße 41, und am 8. März in der Kulturwerkstatt Remagen, Kirchstraße 5. Beginn jeweils um 20.30 Uhr. Der General-Anzeiger stellt regelmäßig aktuelle Bands aus Bonn vor.

Viele Bonner Bands finden sich auch im "Bonner Rock Lexikon", das für 12,80 Euro in allen General-Anzeiger-Zweigstellen erhältlich ist.

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