Projekte zu Wirtschaft und Moral Millionen für Bonner Forscher

BONN · Welche Rolle spielt die Moral bei Kaufentscheidungen? Und wer beeinflusst sie auf welche Weise? Für Antworten auf diese Fragen erhält der Bonner Wirtschaftsprofessor Armin Falk jetzt Förderung in Millionenhöhe aus Brüssel.

 Welche Hinregionen werden bei Entscheidungen aktiviert? Forscher am Life & Brain-Zentrum des Universitätsklinikums suchen Antworten.

Welche Hinregionen werden bei Entscheidungen aktiviert? Forscher am Life & Brain-Zentrum des Universitätsklinikums suchen Antworten.

Foto: Uni Bonn

1,7 Millionen Euro hat der Europäische Forschungsrat bewilligt, damit Falk seine Studien und Experimente an der Bonner Uni zu diesem Thema in den kommenden Jahren fortsetzen kann.

Der Ökonom Armin Falk will genauer untersuchen, wie bei wirtschaftlichen Entscheidungen Verantwortung und Moral ins Hintertreffen geraten. "Der Entscheidungskontext formt moralische Überlegungen, zum Beispiel indem er Ausreden ermöglicht", sagt Falk. Eine typische Ausflucht sei beispielsweise: "Wenn ich ein ethisch problematisches Gut nicht kaufe, tut es jemand anderes."

Konkret sollen verschiedene Institutionen und Mechanismen untersucht werden, die dafür sorgen, dass Verantwortung und Moral zu kurz kommen. Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, die Institutionen und Mechanismen so zu verändern, dass das nicht mehr passiert, hofft Falk.

Auch die Hirnforschung an der Uni Bonn wird von Brüssel mit Millionen gefördert: Der Amerikaner Istvan Mody, der voraussichtlich im Februar 2014 in der Experimentellen Epileptologie am Life & Brain Zentrum des Universitätsklinikums Bonn neue Wege in der Hirnforschung geht, ist derzeit noch Professor für Physiologie und Neurologie in Los Angeles.

Seit langem arbeitet er mit Forschern des Universitätsklinikums Bonn zusammen. Dort möchte er eine neue Methode entwickeln und etablieren, mit der sich zum Beispiel die Verschaltung neu entstandener Neuronen im epileptischen Gehirn untersuchen lässt. "Die Funktion des Zentralnervensystems ist nur zu verstehen, wenn das Zusammenspiel der Aktivitäten großer neuronaler Netzwerke in hoher zeitlicher Auflösung bekannt ist", so Mody.

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