Bonner Polizei im Einsatz Metall- und Taschendieben auf der Spur

BONN · Die Polizei erledigt auf verschiedene Art ihre Arbeit. Zum einen gut sichtbar, als am Mittwoch Beamte mit ihren Motorrädern am Potsdamer Platz oder rund um die Müllverbrennungsanlage manchen Transporter oder Laster aus dem Verkehr fischten.

 Die Polizei lässt die am Dickobskreuz herausgewunkenen Fahrzeuge wiegen.

Die Polizei lässt die am Dickobskreuz herausgewunkenen Fahrzeuge wiegen.

Foto: Volker Lannert

Zum anderen unauffällig in Zivil, um Taschendieben in der Innenstadt das Handwerk zu legen. "Mobile Täter im Visier" nannte sich der ganztägige Großeinsatz unter der Federführung der Polizei Köln, an der sich auch andere Behörden beteiligten. So waren zwischen Aachen und dem Rhein-Sieg-Kreis bis in den späten Abend mehr als 2000 Einsatzkräfte unterwegs, um Metall-, Taschendiebe und Einbrecher zu schnappen. Richtig viele wurden allerdings nicht gefasst.

Als Erfolg vermeldete die Polizei, dass in der Innenstadt zwei Mädchen - 13 und 19 Jahre alt - kontrolliert wurden, bevor sie Straftaten begehen konnten. Die beiden fielen an der U-Bahn-Haltestelle "Uni-Markt" auf. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass es sich um Taschendiebinnen handelte. Sie wurden zurück nach Köln geschickt. Am Mittwochabend stoppte die Polizei an der Bonner Rheinaue einen 29-jährigen Autofahrer, der verdächtigt wird, für zahlreiche Wohnungseinbrüche verantwortlich zu sein. Er wurde ins Polizeipräsidium gebracht.

Im Zuständigkeitsbereich der Bonner Polizei - Bonn, linksrheinischer Rhein-Sieg-Kreis, Königswinter und Bad Honnef - waren rund 200 Beamte im Einsatz. Um 7 Uhr begann die Arbeit von Jürgen Anders und seinem Team auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks (THW) am Dickobskreuz. Ein Auto nach dem anderen wurde auf den Hof gewunken.

Die Vermutung: Metalldiebe müssen ihre gestohlene Ware irgendwo absetzen und fahren vielleicht zu den Schrottplätzen in der Bonner Weststadt. So schauten sich die Beamten die Ladungen der Fahrzeuge genau an. Ist alles legal? Haben die Leute ein Gewerbe angemeldet? Oder ist das Auto vielleicht überladen?

So war eine mobile Waage aufgebaut, die Unstimmigkeiten schnell ans Licht brachte. "Anfangs war alles etwas schleppend", sagte Anders. Doch er und seine Leute seien ab dem späten Vormittag gut ausgelastet gewesen - auch wenn sie bis dahin noch niemandem eine Straftat nachweisen konnten. Kradfahrer waren im Umkreis unterwegs, um auch da zu kontrollieren. "Ein Wagen war leicht überladen", sagte Anders.

Die Polizei weiß, dass sich Diebe nicht an Ortsgrenzen halten. Deshalb standen die Beamten an Ausfallstraßen oder an Autobahnausfahrten. Auch Taschendiebe kommen oft von woanders in die City. Die Zivilfahnder schauten sich genau an Bushaltestellen, Rolltreppen und in vollen Läden um - überall, wo schnell Gedränge entstehen kann. Der Rat an die Fußgänger: Dort besonders aufpassen. Taschen sollten immer nach vorn getragen werden und verschlossen sein.

Es bleibt viel zu tun

Auch wenn die Kriminalstatistik 2013 noch nicht vorliegt, nennt Kriminalrat Dirk Schuster, der Bonner Einsatzleiter der Polizeiaktion, Tendenzen. Metalldiebstähle gebe es jährlich etwas mehr als 200. Die Zahl der Taschendiebstähle bleibe auf dem Vorjahresstand, als es 2129 Fälle gab.

Die Zahl der Einbrüche ist von 2109 im Jahr 2011 auf 2648 im Jahr 2012 gestiegen. 2013 würden es wohl noch etwas mehr, so Schuster. Allerdings sei im zweiten Halbjahr 2013 ein Rückgang von 25 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr davor zu verzeichnen. Allerdings: "Die Zahlen sind nicht toll, sind zu hoch", sagte Schuster. Er setzt weiter auf gezielte Kontrolle und Prävention.

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