Mehrgenerationen-Häuser: Zusammen wohnen, miteinander leben

Sind traditionelle Alten- und Pflegeheime noch zeitgemäß? Darüber streiten Experten. "Neue Wohnformen" seien der Schlüssel für ein aktives Leben miteinander und gleichzeitig Namensgeber einer Reihe von Veranstaltungen der Volkshochschule.

  Das Wohnprojekt Amaryllis in Vilich-Müldorf:  Die Wohnungen in den Gebäuden sind ganz unterschiedlich geschnitten.

Das Wohnprojekt Amaryllis in Vilich-Müldorf: Die Wohnungen in den Gebäuden sind ganz unterschiedlich geschnitten.

Foto: Max Malsch

Bonn. Sind traditionelle Alten- und Pflegeheime noch zeitgemäß? Darüber streiten Experten. "Neue Wohnformen" seien der Schlüssel für ein aktives Leben miteinander und gleichzeitig Namensgeber einer Reihe von Veranstaltungen der Volkshochschule. Ein Informationsabend in Bad Godesberg widmete sich drei sogenannten "Mehrgenerationen-Wohnprojekten" aus der Region.

Diese zeichnen sich durch ein Zusammenleben ohne Altersschranken aus. Vor allem der Gemeinschaftsgedanke steht im Vordergrund: "Wir leben miteinander, wir wohnen nicht nur zusammen", sagte Christel Masanek vom Verein Wahlverwandtschaften.

Das Wohnprojekt des Vereins in der Heerstraße lege keinen Wert auf Hierarchie, sondern auf das gemeinsame Anpacken und Erleben. So organisieren die Bewohner die Verwaltung der Anlage selbst und veranstalten gemeinsame Frühstücke, treiben zusammen Sport oder organisieren Spieleabende.

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www.wahlverwandtschaften-bonn.de

  • www.amaryllis-bonn.de
  • www.wohnen-im-karmel.de

Das Wohnprojekt der Genossenschaft Amaryllis in Vilich-Müldorf setzt auf eine individuelle Wohnsituation seiner Mitglieder: "Jede Wohneinheit in unseren Gebäuden ist anders geschnitten", sagte Charlotte Schaeder.

Die unterschiedliche Gestaltung der Wohnungen ist auch auf das Alter der Bewohner abgestimmt. Je zu einem Drittel wohnen bei Amaryllis unter 40-Jährige, 40 bis 60-Jährige und über 60-Jährige zusammen.

Gemeinsam Wohnen Karmelkloster e. V. ist das älteste vorgestellte Mehrgenerationen-Wohnprojekt. Um das alte Kloster und den dazugehörigen Garten im Ortsteil Pützchen wurden Neubauten errichtet. Auf diese Weise entstand ein Klima von alt und neu, in dem die Begegnung von Jung und Alt möglich wird. Schließlich gibt es unter den 109 Bewohnern auch 16 Kinder.

Doch egal, für welches Projekt sich die junge Familie, das Paar oder der Senior interessiert, Ulla Sterzenbach von den Wahlverwandtschaften sagt: das Wohnen in Mehrgenerationen-Projekten sei "anregend, unterstützend und entlastend."

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