Markt mit Lücken

Kommentar

Der Viktualienmarkt in München gilt als Mekka der Feinschmecker. Die Markthalle in Stuttgart findet Tag für Tag ein begeistertes Publikum. Und die farbenfrohen und geruchsintensiven Märkte in fremden Ländern zählen für manche Reisende zu den schönsten Urlaubserlebnissen.

Ein Bummel über den Markt beschert einfach ein besonderes Lebensgefühl. Allein in Bonn will es sich nicht so richtig einstellen. Gründe gibt es dafür viele: Es mangelt an Qualität, an Vielfalt, an Spezialitätenhändlern, an Erzeugern aus der Region. Ein Angebot, das in Bonn jenseits des Wochenmarktes zu finden ist: in der Feinschmecker-Meile bei Knauber, an Obstständen der Wachtberger Bauern an dieser oder jener Straße, auf Bio-Märkten in Beuel und im Schatten des Münsters oder auf dem auf wenige Tage beschränkten Bad Godesberger Markt.

Doch im kaufkräftigen Bonn gibt es genug Kunden, die auch vor dem Alten Rathaus ihre Körbe füllen könnten. Vorausgesetzt, das Angebot stimmt. Und an dem muss gearbeitet werden. Mehr Flexibilität sollte es geben, damit Händler sich auch an nur einem Tag in der Woche beteiligen können. Nichts spricht gegen verschiedene Schwerpunkte an verschiedenen Wochentagen.

Anderswo erweist sich die Reduzierung auf bestimmte Markttage als Erfolgsrezept. Blumen- und vielleicht auch die Bio-Stände vom Münsterplatz könnten das Bild vor dem Rathaus beleben. Auch wenn von dieser Fusion zurzeit nicht alle etwas wissen wollen - profitieren würden sie vielleicht dennoch.

Keine Idee darf tabu sein. Und alle Beteiligten müssen mit ins Boot, wenn es darum geht, den Bonner Wochenmarkt wieder in Schwung zu bringen.

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