Mann soll während der Krankheit gearbeitet haben

Firmenchef beauftragt Detektiv und schickt dem Handwerker fristlose Kündigung ins Haus

Mann soll während der Krankheit gearbeitet haben
Foto: dpa

Bonn. Ein Detektiv kam Werner F. (Name geändert) auf die Schliche. Er beobachtete den 62-Jährigen, wie er täglich zu verschiedenen Baustellen fuhr, um Fenster und Türen einzubauen. Dabei war der Mann seit Wochen krankgemeldet.

Der von seinem Arbeitgeber, einem Baumarkt, engagierter Detektiv informierte den Chef des Handwerkers. Die Folge: Er erhielt umgehend die Kündigung. Dagegen klagte der Mann beim Arbeitsgericht Bonn. Am Freitag wurde der Fall vor der zweiten Kammer verhandelt.

Der Firmeninhaber hatte schon längst kein Vertrauen mehr in seinen langjährigen Mitarbeiter, der immerhin sei mehr als 18 Jahren in seinem Betrieb beschäftigt war. Ständig gab es im Kollegenkreis Ärger, weil der Handwerker rechthaberisch, aber nicht der fleißigste war. "Oftmals ließ er Kunden warten oder die Arbeit einfach liegen", berichtet der Unternehmer am Rande der Sitzung. Deswegen habe er den 62-Jährigen auch bereits abgemahnt.

Nach einem erneuten Streit im Frühjahr, die er mit einer Abmahnung quittierte, habe sich der Angestellte krank gemeldet. Gleich mehrere Wochen fehlte der Kläger. Irgendwann habe er den Verdacht gehegt, der Mann könne schwarz arbeiten.

Wochen später - der Mitarbeiter fehlte erneut seit längerem - stieß zufällig ein Kollege auf den 62-Jährigen, der soeben mit seinem Wagen in einem Graben gelandet war. Dabei sah jener Kollege, dass der Kläger jede Menge Holz und Werkzeug im Kofferraum deponiert hatte. Auch davon erfuhr das Unternehmen.

Der Kläger bestreitet alle Vorwürfe. Am Ende einigen sich die Parteien gütlich: Die Firma wandelt die fristlose Kündigung in eine ordentliche um, der Kläger verzichtet im Gegenzug auf jegliche Vergütungsansprüche.

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