Prozess beginnt Mann ging mit Messer auf Chef los

BORNHEIM/BONN · Ob der 40-jährige mutmaßliche Täter dauerhaft in die Psychiatrie untergebracht werden muss, wird nun entschieden.

Im Wahn soll ein 40 Jahre alter Mann in Bornheim plötzlich mit einem Ausbeinmesser auf seinen Chef losgegangen sein und ihm das Messer in den Bauch gerammt haben.

Dies ist in den Augen der Bonner Staatsanwaltschaft zwar ein versuchter heimtückischer Mord und eine gefährliche Körperverletzung. Aufgrund der psychischen Erkrankung des Beschuldigten, der offenbar an einer paranoid halluzinatorischen Schizophrenie leidet, geht die Anklägerin allerdings von einer kompletten Schuldunfähigkeit aus.

Wie Gerichtssprecher Philipp Prietze mitteilte, dreht sich der demnächst vor dem Landgericht beginnende Prozess um die Frage, ob der 40-Jährige dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht werden muss.

Die Tat ereignete sich am Morgen des 5. März dieses Jahres in einem Großhandel für Metzgereibedarf und Lebensmittel. Als sich der 58 Jahre alte Lagerverwalter mit einem anderen Kollegen im Hochregallager unterhielt, fühlte sich der für Aufräumarbeiten und Fahrten zuständige Beschuldigte anscheinend gestört.

Stimmen in seinem Kopf hätten ihm immer wieder gesagt: "Tu es, tu es." Daraufhin soll der in Bonn lebende 40-Jährige mit dem verdeckt gehaltenen Messer, dessen Klinge zwölf Zentimeter lang war, zum Chef gegangen sein. Ohne Vorankündigung, so der Gerichtssprecher, stach der Beschuldigte dem Opfer in die linke Körperseite. Der etwa fünf Zentimeter tiefe Stich ging fast bis zur linken Niere.

Laut Prietze sackte der Lagerverwalter zusammen und fiel in ein Regal. Ein Kollege konnte offenbar Schlimmeres verhindern. Er soll den 40-Jährigen von hinten umklammert und festgehalten haben. Anfangs wehrte sich der Beschuldigte wohl noch etwas. Dann sei er jedoch zusammengebrochen und habe angefangen zu weinen.

Der derzeit vorläufig in einer Psychiatrie untergebrachte Beschuldigte soll mehrere Jahre im europäischen Ausland gelebt haben. Dort scheint er bereits schon einmal in einem psychiatrischen Krankenhaus behandelt worden zu sein.

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