Lessenicher Straße: Minutenlanges Warten an der Schranke

Die FDP kümmert sich derzeit um die Bahnschranken in Duisdorf. Die Partei setzt sich zum einen dafür ein, dass der Übergang am Weck-Werk nicht für immer geschlossen wird.

 Bahnübergang Lessenicher Straße: Selbst mittags stauen sich die Autos fast bis zum Orchideenweg.

Bahnübergang Lessenicher Straße: Selbst mittags stauen sich die Autos fast bis zum Orchideenweg.

Foto: Roland Kohls

Duisdorf. Die FDP kümmert sich derzeit um die Bahnschranken in Duisdorf. Die Partei setzt sich zum einen dafür ein, dass der Übergang am Weck-Werk nicht für immer geschlossen wird. Damals gab es dazu einen Ortstermin. Jetzt nehmen die Liberalen auch die Schließdauer der Schranken am Übergang Lessenicher Straße ins Visier. Ihr Credo: Das ist ein Ärgernis.

Die Bezirksverordneten Rüdiger Nollmann und Frank Thomas haben nun eine Große Anfrage für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Hardtberg am 9. November verfasst und beschreiben die Situation vor Ort: "Während der Hauptverkehrszeiten der Regionalbahnlinie 23 (Voreifelbahn Bonn-Euskirchen) entstehen wegen der häufigen und langen Schließzeiten in beiden Fahrtrichtungen am Bahnübergang Rückstaus." Das führe zu Verkehrsbehinderungen, die Abgase würden die Bürger belästigen.

"Bei einem 15-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit schließt die Schranke achtmal pro Stunde", so Nollmann und Thomas. Das eigentliche Problem sei dabei die Schließung bei den Bahnen in Richtung Bonn. Die Schranken würden bereits nach unten gehen, wenn die Züge in den Duisdorfer Bahnhof einfahren.

So lange der Zug dort hält und Fahrgäste ein- und aussteigen, müssen die Autos, Radfahrer und Fußgänger an der Lessenicher Straße warten. Das dauere in der Regel mehr als drei Minuten, so die FDP. "Der Rückstau baut sich teilweise bis zur Straße Am Burgweiher auf und führt selbst dort zu Behinderungen."

Die Politiker wollen in ihrer Anfrage nun wissen, wie lange die Schranken genau pro Stunde geschlossen sind. Sie fragen auch nach dem Grund der Schließung bei Einfahrt der Züge in den Bahnhof. 2011 soll das digitale Stellwerk in Euskirchen in Betrieb gehen. Nollmann und Thomas erkundigen sich, ob die Schranken dann schneller wieder offen sind.

Wahrscheinlich wird dies nicht so sein, kann die Bahn jetzt schon sagen. Nach Auskunft von Sprecher Gerd Felser wird die Schließung des Bahnübergangs Lessenicher Straße durch den fahrenden Zug ausgelöst. Und dieser Gleiskontakt befindet sich - von Witterschlick kommend - wohl vor dem Duisdorfer Bahnhof, wie Felser angibt.

Das bedeutet, dass die Schranken in der Tat so lange geschlossen sind, wie die Fahrgäste ein- und aussteigen. "Daran wird sich auch durch das elektrische Stellwerk nichts ändern", sagt Felser und spricht damit die Digitalisierung 2011 an.

"Die Einschaltkontakte bleiben an ihrer Stelle." Wenn man das ändern wolle, wäre ein neues Planfeststellungsverfahren nötig. Denn es gehe um eine sicherheitsrelevante Anlage. Somit wird es wohl bei den laut Bahn ärgerlichen Wartezeiten in der Lessenicher Straße bleiben.

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