Landesvertretungen: Brandenburg - Fremdes Wappen prangte am Eingang

GA-Serie Ehemalige Landesvertretungen: Brandenburg

 Das Wappen von Rheinland-Pfalz hängt heute noch über dem Eingang: die ehemalige Landesvertretung von Brandenburg in der Schedestraße.

Das Wappen von Rheinland-Pfalz hängt heute noch über dem Eingang: die ehemalige Landesvertretung von Brandenburg in der Schedestraße.

Foto: Michael Wenzel

Bonn. Nach ersten Vorarbeiten Ende 1990 begann die Arbeit des neuen Bundeslandes Brandenburg Anfang 1991 mit drei Mitarbeitern zunächst in zwei Räumen der Vertretung des Partnerlandes Nordrhein-Westfalen. Die Zahl der Mitarbeiter vergrößerte sich aber bald. Der nächste, wenn auch kleine Umzug, stand an.

Fündig wurden die Brandenburger in der ehemaligen Vertretung von Rheinland-Pfalz in der Schedestraße 1, wo sie erst einmal zwei Etagen und das Untergeschoss anmieteten. Da die Rheinland-Pfälzer gerade erst ihr neues Domizil an der Heussallee eröffnet hatten, gelang es den Neuankömmlingen aus Brandenburg, die ehemalige rheinland-pfälzische Vertretung zu erwerben und somit das ganze Haus zu nutzen.

Aber das Wappen von Rheinland-Pfalz blieb in Stein gemeißelt an dem Gebäude; der Vorschlag, es umzumeißeln in das brandenburgische Wappen erschien der damaligen Dienststellenleiterin, Staatssekretärin Irmgard von Rottenburg "pietätlos, schließlich war es Teil der Geschichte des Hauses".

Ein Höhepunkt der Kulturpräsentationen war die Fontane-Ausstellung 1993. Begleitet wurde sie von einer Lesung des Romans "Der Stechlin" durch das Fontane-Ensemble Berlin und eine Diskussion über die Bedeutung Fontanes in unserer Zeit. Im Dezember 1997 wurden die Ruppiner Bilderbögen vorgestellt.

Großer Wert wurde auf die Präsentation der verschiedenen Regionen des Landes gelegt. So wurde etwa im November 1994 die Lausitz vorgestellt, im November 1996 die Uckermark, im April 1998 das Havelland, im Oktober 1998 der Barnim. Großer Beliebtheit erfreuten sich die Konzerte des brandenburgischen Staatsorchesters aus Frankfurt/Oder in der Bundeskunsthalle, zu denen Brandenburg seit 1994 regelmäßig einlud.

Ein wichtiger Ort für Veranstaltungen war neben dem großen Saal der Weinkeller der Vertretung. In der "Fontane-Klause" fanden "Brandenburger Abende" mit Bundestagsabgeordneten aus Brandenburg und Kabinettsmitgliedern aus Potsdam statt oder auch Landesgruppensitzungen der Parteien, Pressekonferenzen und Gesprächsrunden von Gruppen über Brandenburg betreffende Fragen.

Wie alle Landesvertretungen veranstalteten auch die Brandenburger regelmäßig Sommerfeste. In den ersten Jahren erhielten sie dazu Unterstützung aus NRW. Gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen wurden die Sommerfeste im Poppelsdorfer Schloss gefeiert.

Heute ist die ehemalige Landesvertretung von Brandenburg Sitz der Firma QS-Qualität und Sicherheit, die im Bereich Agrar- und Ernährungswirtschaft arbeitet. Übrigens: Das alte Rheinland-Pfalz-Wappen schmückt auch heute noch den Eingang des Hauses an der Schedestraße.

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