Kurze Geschichte des Festspielhauses

Bonn. (ht) Es war ein historisches Datum: Der Rat der Stadt Bonn fasste am 13. Juni 2007 den Grundsatzbeschluss für ein neues Festspielhaus in Bonn. Erst wenige Monate zuvor hatten die Deutsche Post World Net, die Deutsche Telekom AG und die Postbank AG die grundsätzliche Bereitschaft erklärt, ihr kulturelles Engagement zur Schaffung einer Institution von internationalem Format an ihrem Unternehmensstandort zu bündeln.

Das Projekt erlebte dann seinen eigentlichen Startschuss Anfang vergangenen Jahres: Zehn internationale Star-Architekten stellten Ende Januar 2009 ihre Entwürfe vor. Von den Modellen, die sich bemühen, die Beethovenhalle zu integrieren, schafft es keiner in die Runde der letzten vier. Im Sommer entscheidet sich das Expertengremium für Hermann & Valentiny ("Die Welle") und Zaha Hadid ("Der Diamant").

Am 20. Oktober 2009 ist Schlüsselübergabe im Alten Rathaus: Bonns neuer Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch kündigt eine Bürgerbefragung an, bei der auch das Festspielhaus auf den Prüfstand kommen sollte. Hintergrund waren die in der Bonner Bevölkerung kontrovers diskutierten Pläne zum Abriss der Beethovenhalle und zum finanziellen Beitrag, den die Stadt zu den Betriebskosten zu leisten hat.

Wenige Tage später, am 23. Oktober, starb Karin Hempel-Soos, charismatische Sprecherin des Bonner Kulturrates, die das Projekt Festspielhaus initiiert und ins Rollen gebracht hatte.

Im November beschloss Postvorstand Frank Appel, die Entscheidung über den Siegerentwurf bis nach der Bürgerbefragung zurückzustellen. Im März kündigt der OB ein Gespräch mit den Sponsoren an, in dem alle offenen Fragen geklärt werden sollen. In dem angekündigten Gespräch wurde am Mittwoch jedoch das Ende des Festspielhauses besiegelt.

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