Kommentar: Erbärmliches Erbarmen

Endlich hat sich eine Behörde Daryas erbarmt - könnte man meinen. Doch im Falle des an Muskelschwundes leidenden Mädchens von Erbarmen zu reden, wäre zu viel des Guten. Denn es ging bei der Schülerin des Hardtberg-Gymnasiums lediglich um die Anschaffung eines neuen Treppensteigers.

Und nicht etwa um den Einbau eines Aufzugs. 6 000 Euro kostete das für Darya so wichtige Gerät, ein Betrag, den zunächst weder die Stadt noch der Landschaftsverband (LVR) zahlen wollten.

Statt von Erbarmen könnte man also eher von erbärmlich sprechen. Nicht zuletzt, weil der LVR über einen Etat von rund drei Milliarden Euro verfügt, die zum Großteil dafür aufgewendet werden, Behinderten eine Teilnahme am "normalen" Leben zu ermöglichen.

Inklusion nennt man so etwas, auch in Bonn. Der Rat hat dazu sogar einen Teilhabeplan verabschiedet. An dessen Umsetzung scheint es aber noch zu hapern.

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