Kommentar Keine einfache Sache

Ein Oberbürgermeister hat jedes Recht, seine Vorstellungen zu äußern. Selbstverständlich darf ein direkt gewähltes Stadtoberhaupt auch Essays schreiben. Warum auch nicht? Und ein OB sollte, ja muss sich auch Gedanken darüber machen, wie es in einer Stadt weitergehen soll, gerade in Zeiten, da man jeden Euro dreimal umdrehen muss.

Die Frage ist indes, ob eine Fusion zweier Opernhäuser tatsächlich den Spareffekt bringt, den sich Jürgen Nimptsch erhofft. Wobei zu fragen ist, was unter einer Fusion zu verstehen ist. Schluckt Köln Bonn? Spielt das Beethovenorchester zu Kölner Inszenierungen, wenn sie in Bonn aufgeführt werden? Einsparung bringt nur Schließung. Alles andere ist Humbug.

Ein Problem kommt hinzu: Mit Fusionen haben die Bonner ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Man denke nur an die Sparkassenfusion. Die Rücklagen der Bonner waren schnell aufgefressen. Und welcher Name steht vorne? Richtig. Natürlich Köln.

Die jüngste infas-Umfrage hat gezeigt, dass sich die Menschen nicht zuletzt über die Kultur mit ihrer Stadt identifizieren. Diesen Aspekt sollten die Entscheidungsträger nicht unterschätzen. Dennoch muss intensiv darüber nachgedacht werden, wie die Kultur weiter finanzierbar bleibt. Das wird nicht einfach.

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