Keine Kastrationspflicht für Bonner Katzen

Anita Kirchner und ihre Mitstreiter sind nicht zufrieden. Seit langem kämpfen sie für eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen, konnten sie im Umweltausschuss aber nicht durchsetzen.

Bonn. Anita Kirchner und ihre Mitstreiter sind nicht zufrieden. Seit langem kämpfen sie für eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Freigängerkatzen, konnten sie im Umweltausschuss aber nicht durchsetzen.

Das Ziel: die Verhinderung der unkontrollierten Vermehrung der Tiere. Und die kann explosionsartig vonstatten gehen: "Eine unkastrierte Katze kann in einem Jahr 20 Nachkommen haben", erklärte Kirchner, die im Juni 2009 ihren Bürgerantrag zum Thema eingereicht hatte. Rein rechnerisch könnten dann in zehn Jahren 80 Millionen Nachkommen entstehen.

Kirchner verwies auf Österreich, wo die Kastrationspflicht seit 2004 Bundesgesetz sei. Zudem gibt es sie in Paderborn. Kritiker, darunter die Stadt, argumentieren, dass sich Einkommensschwache eine Kastration nicht leisten könnten und dann die Katzen vielleicht im Tierheim abgeben oder schlimmstenfalls aussetzen.

Kirchner bot an, durch eigene Spenden und andere Sponsoren einen Fonds einzurichten, damit finanzschwache Halter einen Zuschuss bekommen könnten. Es gebe zudem Tierärzte, die den Eingriff im Einzelfall günstiger als üblich durchführen.

Alle Parteien stellten sich auf die Seite der Tierschützer, wollen allerdings erst einmal eine Informationskampagne auf den Weg bringen. Nur Brigitte Götz (Die Linke) hält das für zögerlich. Sie will die Kastrationspflicht, eine Kampagne könnte das Ganze dann immer noch begleiten.

"Im Ziel sind wir uns alle einig. Wir streiten über den Weg", sagte Umweltamtsleiterin Ute Zolondek. Sie warb dafür, von den Politikern den Auftrag für besagte Kampagne zu erhalten. Und den bekam sie mit der Abstimmung auch - mit der Maßgabe, dass in Infoflyern dann darauf hingewiesen wird, dass es durchaus zur Kastrationspflicht in Bonn kommen kann, wenn freiwillige Maßnahmen nicht fruchten.

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