Kommentar Kein Platz für Gewalt

BONN · Am Dienstag ziehen die Neonazis durch die Beueler Straßen. Und nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts steht fest, dass sie auf einer kürzeren Strecke als geplant unterwegs sein werden. Mancher wird sich fragen, warum solch ein Aufmarsch nicht verboten wird. Die Antwort: Weil unsere Verfassung auch die Grundrechte derjenigen schützt, die sie selbst mit Füßen treten.

Doch niemand muss, niemand darf die Hetzparolen der Neonazis wortlos hinnehmen. Den rassistischen, verfassungsfeindlichen und somit nicht tolerierbaren Ansichten der Rechtsextremen werden die Bonner auf beiden Seiten des Rheins ihren friedlichen Protest entgegensetzen.

Es hat sich ein breites Bündnis gebildet. Mit dabei sind Kirchen und Sportvereine, Schüler und Erwachsene, Künstler und Verwaltungsmitarbeiter, Gewerkschafter und Politiker. Es gilt, den ewig Gestrigen zu zeigen, was Toleranz, was Zivilcourage, was respektvolles und friedliches Miteinander bedeuten.

Leider rechnet die Polizei damit, dass auch einige gewaltbereite Linksautonome kommen werden und den Schutzschild des bürgerlichen Protestes für ihre Sache ausnutzen. Niemand will diese Krawallmacher in Beuel sehen. Die Bonner wollen zeigen, wie bunt, wie friedlich ihre Stadt ist, in der kein Platz für Gewalt ist. Genauso wenig wie für Neonazis.

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