Verein Altes Rathaus Kanzlerkandidat Peer Steinbrück als Knällchenkönig

BONN · Rheinische Adelswürden trägt Peer Steinbrück als Aalkönig der Region schon lange. Jetzt schmückt den designierten Bundeskanzlerkandidaten der SPD noch eine weitere: Seit Freitag darf sich der Hamburger Polit-Promi Knällchenkönig nennen.

 Noch vor seiner „Krönung“ zum Knällchenkönig durfte Kinderreporterin Gioia Kanzlerkandidat Peer Steinbrück auf dem Rathausflur interviewen.

Noch vor seiner „Krönung“ zum Knällchenkönig durfte Kinderreporterin Gioia Kanzlerkandidat Peer Steinbrück auf dem Rathausflur interviewen.

Foto: Barbara Frommann

Dass ein „hanseatisches Nordlicht“ eine typisch rheinische Auszeichnung erhält, nannte Rudolf Müller, Vorsitzender des Vereins Altes Rathaus, Freitagabend im Gobelinsaal eine „völkerverbindende Fügung des Schicksals“. Er begrüßte Steinbrück vielsagend mit „ Herrn Bundesminister a.D. und Bundeskanzler in spe“ und attestierte ihm „Bodenständigkeit und Bodenhaftung“.

Müllers Verein hatte zum zweiten Mal zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft zu einem Benefizessen zugunsten des Erhalts von Bonns guter Stube eingeladen. Serviert wurde „Knällchen“, wie der Rheinländer zu dieser speziellen Art von Kartoffelkuchen unter anderem sagt, und das einst ein Arme-Leute-Essen für kalte Winterabende war.

Arm ist Steinbrück ganz sicher nicht. Dennoch fand er das deftige Mahl offensichtlich ganz lecker. Wie im vorigen Jahr Bundesbauminister Peter Ramsauer, so verlieh der Verein auch Steinbrück den Königstitel für dessen besondere Verdienste um Bonn. Als Mitinitiator des Konjunkturpakets des Bundes ist Steinbrück gewissermaßen daran beteiligt gewesen, dass das Ratshaus trotz des klammen Stadtsäckels saniert werden konnte, sagte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, Schirmherr des Vereins Altes Rathaus. 5,1 Millionen Euro flossen aus dem Paket in das historische Gebäude. „ Das ist sicher Grund genug, ihn gleichsam in den Adelsstand zu erheben“, betonte der OB.

Und wo Kartoffeln sind, da ist auch immer Stärke: „Daher, sehr geehrter Herr Steinbrück, ist dieser Titel die beste Grundlage für den Sprung ins Kanzleramt“, sagte Müller.

Der so Geehrte bedankte sich denn auch erwartungsgemäß mit launigen Worten. „Knöllchen-König bist Du doch schon“, habe seine Frau, „ein Muffendorfer Mädchen“, zunächst gemeint, bis sich das Missverständnis aufklärte. „Stimmt aber auch. Die eine oder andere Aufnahme von mir im Godesberger Tunnel gibt es wirklich“, verriet Steinbrück.

Der Politiker lobte den Einsatz des Vereins für das Rathaus. Ehrenamtliches Engagement sei eine tragende Säule für die Zivilgesellschaft, sagte er. Das wünsche er sich als Beethovenfreund auch für das Festspielhaus. Keine Zukunft sieht er fürs marode Stadthaus. „Da hat das Alte Rathaus sicher länger Bestand“, unkte er.

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