Mögliche Problemvögel Halsbandsittiche in Bonn sorgen für Lärm, Dreck und Freude

Bonn · Immer wieder bevölkern die überwiegend grünen Sittichvögel Bäume vor allem am Bonner Rheinufer und sorgen für reichlich Lärm und auch Dreck. Schon seit den 70er Jahren sind die ursprünglich aus Afrika und Asien stammenden Vögel hier heimisch.

Was ist überwiegend grün, "kreischt", sitzt in Bäumen und sorgt auch für ordentlich Dreck? Die Antwort: Halsbandsittiche. Sie bevölkern mittlerweile vor allem die Bäume an den Bonner Rheinufern - aber beispielsweise auch die Tannenbuscher Düne, das Poppelsdorfer Schloss, die Villa Hammerschmidt und die Rheindorfer Burg. Wo sie sich in größeren Gruppen aufhalten, ist oft ein teils ohrenbetäubender Lärm aufgrund ihres lang anhaltenden Gekreisches die Folge. Wer sich unter den von den Vögeln "besetzten" Bäumen aufhält, muss zudem mit Vogelkot von oben rechnen.

Unangenehm kann es werden, wenn sich eine Vielzahl der Vögel in Hinterhöfen des Stadtgebietes breit macht. Dann stehen Anwohner unter Umständen vor der Frage, wie sie die Vögel wieder los werden? Ein paar Exemplare sind inzwischen auch in der Weststadt gesichtet worden.

Die Tiere haben sich insgesamt so ausgebreitet, dass in Expertenkreisen darüber diskutiert wird, ob sie die heimischen Arten bedrohen. Problematisch könnte der Halsbandsittich als Konkurrent für hiesige Höhlenbrüter sein. Laut Bundesamt für Naturschutz gilt der Halsbandsittich immerhin als "potenziell invasiv", weshalb das Bundesamt rät, das Tier weiter zu beobachten.

Bürger freuen sich über die Sittiche

Die ursprünglich aus Nordafrika und Asien stammende Vogelart ist in den 70er Jahren in Bonn heimisch geworden. Anfangs handelte es sich lediglich um einzelne Exemplare. Im Laufe der Jahre jedoch hat sich die Population der Sittiche deutlich erhöht.

Dennoch scheint die Anwesenheit der exotischen Vögel in Bonn kein größeres Problem zu sein: Die Bürger haben sich laut Aussage der Stadt noch nicht über Belästigungen durch die Vögel beschwert. Auch gibt es keinerlei Pläne seitens der Stadt, die Vögel aus dem Stadtgebiet zu vertreiben. Im Gegenteil, viele Bürger "freuen sich über die Sittiche, wenn sie sie sehen", so eine Sprecherin der Stadt.

Was sollte man beachten?

Selbstredend sollte man das Füttern der Vögel vermeiden. Dann das kann dazu führen, dass sie sich länger an diesen Orten aufhalten. Private Maßnahmen zur Vertreibung der Vögel, insbesondere die zu Verletzungen der Tiere führen, sind zum einen meist ungeeignet oder sogar ausdrücklich verboten und können zu Geldbußen wegen Tierquälerei und sonstigen Verstößen gegen den Tier- und Artenschutz führen.

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