Contra Gut so!

Bonn hat wieder einen Platz, der seinen Namen verdient: öffentlicher Raum, für alle frei zugänglich. Es war richtig, ein Zelt abzubauen, das keine Funktion mehr hat. David Bowie und Bob Dylan kommen nun mal nicht wieder.

Und jetzt? Angesichts der noch kahlen Bäume braucht man ein bisschen Fantasie, um sich vorzustellen, wie hier Kinder spielen, Hobby-Jongleure trainieren und Museumsgäste auf Bänken und Sitzsäcken pausieren, während die Cafés an ihren Tischen Käsekuchen und Weißweinschorle servieren.

Man muss den Bürgern schon zutrauen, dass sie einen Platz mit Leben füllen können. Ohne große Events. Ohne den Zwang, zu konsumieren. Die Hofgartenwiese, einer der wenigen anderen Freiräume in der Innenstadt, ist ja auch kein öder Rasen.

Architekt Gustav Peichl hat in diese Richtung gedacht, als er die Bundeskunsthalle plante. Wie wäre es, wenn man Künstler ungewöhnliche Sitzgelegenheiten schaffen ließe? Der Anfang für einen offenen Skulpturengarten ist mit der riesigen Graffiti-Scherbe am Kunstmuseum schon gemacht.

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