Viktoriabad in Bonn Glasfenster ist wohl doch ein Denkmal

Bonn · Jahrelang hat sich keiner um dieses Kunstwerk gekümmert, und als Denkmal ging es seit der Schließung des Viktoriabades im Jahr 2010 auch nicht durch. Das ist jetzt anders: Die 30 mal 7,60 Meter große Fensterfassade der Schwimmhalle aus künstlerisch gestaltetem Glas scheint nun doch denkmalwürdig zu sein.

 Spiegelt das Blau des Wassers: die Glasfassade des Viktoriabads.

Spiegelt das Blau des Wassers: die Glasfassade des Viktoriabads.

Foto: Lannert

Wie die Stadtverwaltung jetzt auf eine Anfrage des Bürger Bunds Bonn mitteilte, müsse man nach intensiven Recherchen Dritter und einem Ortstermin im Februar inzwischen davon ausgehen, dass das Fenster die Voraussetzungen für ein Denkmal doch erfüllt. Besagter Dritter ist der Beueler Gerhard Geiß, der die besonderen Eigenschaften dieses Fensters recherchiert hatte.

Danach suche diese Glasmalerei wegen der einmaligen Art und Größe ihresgleichen und stelle sowohl aus ästhetischer, architektonischer und historischer Sicht ein Zeugnis der frühen 1970er Jahre dar. Und damit sei das Kunstwerk ein riesiger kultureller Gewinn für die Stadt Bonn.

Die Verwaltung lässt sich auf diese Argumentation ein und will im Zuge der Ausschreibung des Viktoriakarrees den Erhalt des Glasfensters vorgeben "Hierbei ist an eine Integration in die Fassade des geplanten Lesesaals der Universitätsbibliothek gedacht", heißt es in der Stellungnahme.

"Die Idee wurde bereits mit Vertretern der Universität erörtert und von dort positiv aufgenommen." Der Einbau in veränderter Lage verspreche zudem einen besseren Schutz gegen Farbschmierereien und Vandalismus. Doch die Bemühungen kommen zum Teil zu spät.

Denn das bisher stiefmütterlich behandelte Fenster ist inzwischen durch Farbschmierereien verunstaltet. Ein vollständiges Entfernen der Farbe sei wegen der Beschaffenheit und des Alters des Fensters nicht möglich, hieß es. Im übrigen stehe für eine Hintergrundbeleuchtung kein Geld zur Verfügung.

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