Ginkgo erzeugte Buttersäure-Gestank auf EMA-Schulhof

Von Johann Wolfgang von Goethe ist überliefert, dass er Ginkgo-Bäume liebte. Wer weiß, vielleicht hat er nur die männliche Sorte kennengelernt. Ein weiblicher Ginkgo-Baum zierte bis Samstag den Pausenhof des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums an der Endenicher Allee.

Ginkgo erzeugte Buttersäure-Gestank auf EMA-Schulhof
Foto: Volker Lannert

Bonn. Von Johann Wolfgang von Goethe ist überliefert, dass er Ginkgo-Bäume liebte. Wer weiß, vielleicht hat er nur die männliche Sorte kennengelernt. Ein weiblicher Ginkgo-Baum zierte bis Samstag den Pausenhof des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums an der Endenicher Allee.

Dann fiel der Baum der Säge zum Opfer. Die Arbeiter hatten mit der Fällung indes einige Zeit warten müssen, weil bis vor kurzem noch Vögel im Baum brüteten. Im Frühjahr hatten Lehrer und Schüler den Antrag auf Fällung gestellt. Denn im Herbst, wenn die Samen des Ginkgos reifen, breitet sich ein fürchterlicher Gestank über das Schulgelände aus.

Überall riecht es nach Buttersäure. Und wenn Schüler beim Spiel auf dem Hof in die Samen treten, die ähnlich wie Mirabellen aussehen, tragen sie an ihren Schuhen den Gestank bis in die Klassenzimmer. "Das war dann kaum zu ertragen", rechtfertigt Schulleiter Uwe Bettscheider den Antrag.

Um den gab es heftige Diskussionen - in den politischen Gremien, aber auch unter Bürgern. Ein ehemaliger Schüler, der den Baum retten wollte, hatte angeboten, sich notfalls persönlich darum zu kümmern, dass die Samenfrüchte aufgefegt werden, um die Geruchsbelästigung zu mildern.

Immerhin handelt es sich beim Ginkgo um einen Urzeitbaum, der 100 Jahre und älter werden kann. In Europa werden wegen des Geruchs meistens nur männliche Exemplare gepflanzt. Anders in Asien, der Heimat des Ginkgos. Dort wachsen überwiegend weibliche Bäume. Die Ginkgokerne sind essbar und werden gerne in der asiatischen Küche verwendet.

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