Digitale Schnitzeljagd Geocaching mit Lerneffekt

BONN · Geocaching war gestern. "Educaching" heißt der neue Spaß, den das Deutsche Museum seit Beginn der Sommerferien für junge Entdecker und Familien anbietet. Unter dem Motto "Entdecke deine Stadt" begibt man sich bei der neuen digitalen Schnitzeljagd auf die Spuren des demografischen Wandels, passend zum Thema des Wissenschaftsjahres "Die demografische Chance".

 Helge David hat die "Educaching"-Tour konzipiert, Angela Kuhn und ihr Sohn Philipp probieren sie aus.

Helge David hat die "Educaching"-Tour konzipiert, Angela Kuhn und ihr Sohn Philipp probieren sie aus.

Foto: Marcel Dörsing

"Das Prinzip ist das gleiche wie beim Geocaching, nur dass beim Educaching wissenswerte Inhalte statt Fundstücke hinterlegt sind", erklärte Helge Davis, der die digitale Tour durch Bonn konzipiert hat. Ob das auch genauso viel Spaß macht, wollten Angela Kuhn und Sohn Philipp herausfinden.

Mit einem Smartphone und Fahrrädern ausgerüstet, machten sich die beiden am Startpunkt vor dem Deutschen Museum an die Lösung des ersten Rätsels. "Welche Zahl steht auf dem Transrapid vor dem Museum? Teile die Lösung durch sechs", lautete die erste Anweisung für die Jäger des verlorenen Wissensschatzes. Die richtige Antwort vervollständigte wahlweise eine Internetadresse oder eine GPS-Koordinate, die dann den nächsten Wegpunkt auf der Schnitzeljagd anzeigte.

"Falls jemand kein internetfähiges Smartphone besitzt, kann er sich bei uns eines von drei GPS-Geräten ausleihen", sagte Museums-Leiterin Andrea Niehaus. In diesem Fall sei es hilfreich, sich vorab ein sogenanntes Roadbook auszudrucken.

Es beinhaltet alle Informationen, die sich mit dem Smartphone online abrufen lassen. Was es allerdings nicht kann, ist Videoclips zeigen, die online hinterlegt sind. Das ist eine der Besonderheiten des Educaching: Die einzelnen Stationen werden multimedial begleitet. In Videos oder kurzen Artikeln kann man spannende Hintergründe zu Themen wie Rente, die Zukunft der Arbeit oder Guerilla-Gardening erfahren.

"Wir wollten den Radius unseres Museums über unsere Räume hinaus erweitern", erklärte Niehaus. Dass dabei auch die neuen Medien und moderne Navigationsgeräte zum Einsatz kommen, passe außerdem bestens zum Sommerferien-Workshop, in dem Zehn- bis 13-Jährige die Grundlagen der Navigation entdecken können.

"Ich finde das richtig gut", sagte Angela Kuhn. "Das ist mal eine moderne Form des Museums und spricht vielleicht auch andere Generationen an." Kaum war die Lösung des ersten Rätsels in das Handy getippt, ging es los zur nächsten Station.

Philipp sagte, wo es lang ging bei der Suche nach dem nächsten Hinweis, der laut Karte irgendwo in der Rheinaue lag. "Mit dem Fahrrad lässt sich die Tour am besten bewältigen", erklärte David. Für die acht Stationen, die verteilt in Rheinaue, Innenstadt und Nordstadt lägen, müsse man rund zweieinhalb Stunden einrechnen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln etwas länger.

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