Frank Asbeck will bedrohte Simbabwe-Löwen schützen

Solarworld-Chef plant Deutschlands größtes Gehege für den König der Tiere

"Zoo-Direktor":  Frank Asbeck will ein Löwengehege in Bonn bauen.

"Zoo-Direktor": Frank Asbeck will ein Löwengehege in Bonn bauen.

Foto: Barbara Frommann

Bonn. Die neue Konzern-Zentrale von Solarworld in der Rheinaue ist im Bau, und auch das Löwengehege, das "Sonnenkönig" Frank Asbeck dort realisieren will, scheint nun in ein ganz konkretes Planungsstadium zu kommen.

Denn der Bau eines solchen Tierparks ist keineswegs ein Witz, wie viele in Bonn zunächst vermuteten, als die Nachricht Anfang Juli die Runde machte. "Nein, das ist mein Ernst mit dem Tierpark", betont Asbeck.

"Die Prüfung läuft", berichtet der Solarworld-Chef, spricht von Gesprächen mit dem Chef des Kölner Zoos und einem Vertreter des Museums Koenig in Bonn, die geführt wurden. Auch mit der Stadt Bonn in Person von Planungsdezernent Werner Wingenfeld habe er sich getroffen, um das Projekt zu erörtern.

Von einem klassischen Zoo war für Asbeck nie die Rede, weil die behördlichen Auflagen dafür zu hoch sind. Allerdings: "Es soll ein Löwengehege gebaut werden, das mit mehr als 10 000 Quadratmetern größer ist als das eines jeden Zoos in Deutschland", erzählt Asbeck.

Ihm schwebt vor, dort eine Familie der vom Aussterben bedrohten Simbabwe-Löwen anzusiedeln, "als genetische Reserve für die bedrohten Bestände in Simbabwe", sagt er. "Das ist eine zoologisch sinnvolle Haltung einer geschützten Tierart." Hinzu kommen soll eine Art Musterbauernhof, der rund um die neue Konzern-Zentrale entstehen soll.

Dort sollen bedrohte heimische Nutztierarten ein Zuhause finden, bestimmte Hühner- und Gänsearten ebenso wie Schafe, Ziegen, Pferde und Esel. Mit Tieren kennt sich der studierte Agrar-Ingenieur aus, hält auch Federvieh und Hängebauchschweine im Park neben der Villa Cahn in Plittersdorf, wo er wohnt.

Als gelernter "Bauer" dürfe er ohne weitere Genehmigung einen Bauernhof eröffnen, lediglich für die Löwenhaltung auf seinem Grundstück benötige er die Zustimmung der Stadt, erzählt der Konzernchef: "Ich hoffe auf eine gute Kooperation."

Die Stadtverwaltung hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass sie ein Freigehege mit einigen Tierarten im Prinzip unterstützen würde, auch Vertreter der Bonner Ratspolitik äußerten sich bisher grundsätzlich positiv zu Asbecks Plänen.

Der Solarworld-Chef hatte im März vorigen Jahres das rund 40 000 Quadratmeter große Gelände in der Rheinaue mit dem 1961 errichteten Wasserwerk gekauft, das Bad Godesberg und Remagen mit Wasser versorgte und 2004 stillgelegt wurde.

Rund 30 Solarworld-Mitarbeiter sollen vom Firmensitz im Bundesviertel hierher umziehen. Und auch den Tierpark will der 49-Jährige zügig realisieren. "Mein Ziel ist es, das im Sommer nächsten Jahres in die Wege geleitet zu haben", sagt er. "Das schenke ich Bonn dann zu meinem fünfzigsten Geburtstag."

Dazu auch das Ergebnis unserer Umfrage

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