Flucht vor Polizeikontrolle endet in Teich

Jeder zehnte Autofahrer war zu schnell unterwegs

Bonn-Zentrum. "Etwa jeder zehnte von uns gemessene Autofahrer war zu schnell unterwegs", bilanzierte Polizeihauptkommissar Uwe Schachtschneider zum Abschluss der Geschwindigkeitskontrollen, welche die Beamten der Polizeiinspektion Nord-Ost in den vergangenen drei Nächten auf den Straßen im Bonner Zentrum durchgeführt haben.

Laut Polizeibericht führten die Beamten Dienstag-, Mittwoch- und Donnerstagnacht jeweils ab 22.30 Uhr bis in die frühen Morgenstunden an mehreren Kontrollstellen in der Innenstadt, der Nordstadt und der Weststadt Geschwindigkeitsmessungen durch und überprüften dabei rund 250 Fahrer. Kontrolliert wurde unter anderem auf dem Hermann-Wandersleb-Ring, Am Dickobskreuz, auf dem Lievelingsweg und der Adenauerallee.

Insgesamt stellten die Beamten 19 Verstöße fest, die mit Verwarngeldern geahndet wurden. In weiteren sechs Fällen waren die Geschwindigkeitsüberschreitungen so erheblich, dass gegen die Fahrzeugführerinnen und -führer Bußgeldverfahren eingeleitet wurden.

Unrühmliche "Rekordhalter" wurden ein 26-jähriger Autofahrer, der mit 108 Stundenkilometern bei erlaubten 50 gemessen wurde, sowie ein 20-Jähriger, der eine 30er-Zone mit 66 Stundenkilometern befuhr. Gegen sie wurden entsprechende Ordnungswidrigkeitenanzeigen vorgelegt. Sie müssen mit empfindlichen Geldbußen und einem einmonatigen Fahrverbot rechnen.

Bei zwei der kontrollierten Autofahrer stellten die Polizeibeamten Alkoholgeruch in ihrer Atemluft fest: Bei einem 30-Jährigen zeigte ein Alkotest 1,0 Promille, bei einem 19-Jährigen 0,8 Promille. Gegen beide Fahrer wurde eine Anzeige vorgelegt. Zwei weitere überprüfte Autofahrer waren nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Sie erwartet nun ein Strafverfahren.

Der Polizeikontrolle zu entkommen, versuchte am späten Dienstagabend, gegen 23:30 Uhr, ein 37-Jähriger Autofahrer. Er reagierte nicht auf die Anhaltezeichen der Beamten sondern flüchtete mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern über den Heinrich-Böll-Ring und die Thomastraße in Richtung Innenstadt.

Hier endete seine Fahrt: In einer leichten Linkskurve in Höhe der Straße "Am Alten Friedhof" verlor der Mann die Kontrolle über sein Auto und "landete" in der Grünanlage eines Bürohauses, in einem flachen Teich. Der Fahrer setzte seine Flucht anschließend zu Fuß fort, konnte jedoch nach einer kurzen Nacheile durch die Polizisten gestellt werden. Ein Alkotest ergab 0,9 Promille. Die Folgen für den 37-Jährigen: ein Totalschaden an seinem Auto, die Entnahme einer Blutprobe und ein Strafverfahren wegen Trunkenheit im Straßenverkehr und Unfallflucht.

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