Silvester in Bonn Feuerwehr gibt Tipps zum richtigen Umgang mit Feuerwerkskörpern

BONN · Im Umgang mit Silvesterkrachern ist höchste Vorsicht geboten. Die Feuerwehr rät zu besonderer Umsicht, da es immer wieder zu Verletzungen und Brandschäden kommt.

"Wer Alkohol getrunken hat, sollte den pyrotechnischen Teil des Jahreswechsels lieber nüchternen ?Feuerwerkern' überlassen, da das Reaktionsvermögen nach Alkoholkonsum nachlässt", rät Jochen Stein, Leiter der Bonner Berufsfeuerwehr. "Es kommt immer wieder vor, dass Feuerwerkskörper nach dem Entzünden nicht schnell genug weggeworfen werden und noch in der Hand explodieren."

In der Bedienungsanleitung oder auf der Verpackung finden sich Angaben über die richtige Verwendung, so können zusätzliche Gefährdungen durch falsche Nutzung ausgeschlossen werden. Feuerwerkskörper dürfen nur ihrer Bestimmung entsprechend verwendet und niemals in der Hand gezündet werden.

Kanonenschläge und Böller lassen sich am sichersten auf dem Boden entzünden. Wer als Abschussrampe für die Raketen Flaschen aufstellt, sollte darauf achten, dass diese standsicher und so ausgerichtet sind, dass die Raketen senkrecht und ohne Hindernisse aufsteigen können. Durch fehlgeleitete Silvesterraketen werden immer wieder Verletzungen oder auch Brände in der Umgebung verursacht.

Nachdem der Böller oder die Rakete gezündet ist, heißt es: Abstand halten und Geduld haben, denn auch hier ist Vorsicht das oberste Gebot. Wer nur mal nachsehen wollte, ob "das Ding auch wirklich an ist", riskiert schlimmste Augenverletzungen. Feuerwerksartikel benötigen übrigens immer eine Zulassung.

Das Bundesamt für Materialprüfung (BAM) prüft Feuerwerksartikel und erteilt diesen nach bestandenem Test eine zugehörige Prüfnummer, welche auf der Verpackung aufgedruckt sein muss. Ist dies nicht der Fall, sollte von einem Kauf Abstand genommen werden. Manipulation oder Eigenherstellung von Feuerwerkskörpern ist lebensgefährlich. Vorsicht ist auch beim Silvesterfondue geboten.

Hier gilt: Nur kalte oder wieder erkaltete Spiritusbrenner mit der leicht brennbaren Flüssigkeit befüllen. Andernfalls kann diese sich schnell entzünden. Unter Umständen brennt sofort der ganze Tisch, warnt die Feuerwehr.

Doch nicht nur der Spiritus zum Heizen des Fondues stellt eine Gefahr dar. In Brand geratenes Fett des Fondues darf unter keinen Umständen mit Wasser gelöscht werden. Gibt man Wasser in das heiße Fett, so wird es aus dem Topf geschleudert. Dabei kommt es zu einer Stichflamme, die oft den ganzen Raum erfasst.

"Die Folgen sind schwerste Verbrennungen und eine mögliche Brandausbreitung auf den ganzen Raum", ergänzt Stein. Bekämpfen kann man einen solchen Fettbrand entweder mit einem passenden Deckel oder einer speziellen Löschdecke, um das Feuer zu ersticken. Deckel oder Decke sollten mindestens zehn Minuten auf dem Topf bleiben. Zusätzlich sollte das Fondue von der Wärmequelle genommen werden.

Alternativ kann auch ein spezieller Fettbrandlöscher (Brandklasse F) genutzt werden. Aber auch hier gilt: Die eigene Sicherheit geht vor! Schnell gerät eine solche Situation außer Kontrolle, und die Löschversuche sind ohne Risiko für die eigene Gesundheit nicht mehr möglich. "Schließen Sie am besten sofort die Tür zum Brandraum, verlassen Sie die Wohnung und alarmieren Sie unverzüglich über den Notruf 112 die Feuerwehr", empfiehlt Stein.

Böllerkauf

In der Zeit vom 28. bis 31. Dezember ist der Verkauf von Feuerwerk erlaubt. Bereits jetzt kontrollieren die Mitarbeiter der Bezirksregierung Köln, ob die Feuerwerkskörper im Großhandel richtig gelagert und die Vorschriften beim Weiterverkauf eingehalten werden. Denn nur durch den sicheren und richtigen Umgang mit Feuerwerk können Gesundheitsgefahren vermieden werden.

Daher appelliert die Bezirksregierung Köln an alle Käufer, dass sie sich zu ihrer eigenen Sicherheit beim Feuerwerken an die Gebrauchsanweisung halten. Es sollte nur Feuerwerk abgebrannt werden, das die gesetzlichen Vorgaben erfüllt. Geprüfte Feuerwerke erkennt man an der aufgedruckten BAM-Nummer (zum Beispiel BAM P II 1234) und dem CE-Zeichen.

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