Kloster Marienberg Familie aus Bonn ersteigert denkmalgeschützte Klosteranlage
Köln/Boppard · Eine Familie aus Bonn hat am Samstag in Köln das denkmalgeschützte Kloster Marienberg in Boppard (Rheinland-Pfalz) ersteigert. Den Zuschlag erhielten die Besitzer für 72.000 Euro, berichtete Auktionator Florian Horbach.
Nach der Versteigerung des ehemaligen Klosters Marienberg in Boppard (Rhein-Hunsrück-Kreis) hofft die Stadt auf Investitionen des neuen Besitzers. "Es kann eigentlich nur besser werden", sagte Bürgermeister Walter Bersch (SPD) am Montag mit Blick auf die marode denkmalgeschützte Anlage.
Grundsätzlich sei er offen für alle denkbaren Arten der Nutzung. Es bestehe ein "erheblicher Investitionsbedarf", der auf bis zu 40 Millionen Euro geschätzt werde. Allein um den Verfall zu stoppen, seien einige Millionen Euro notwendig, sagte Bersch.
Das Kloster war am Samstag bei einer Auktion in Köln für 72.000 Euro an eine Familie aus Bonn gegangen. Sie kann auf finanzielle Unterstützung aus öffentlichen Kassen hoffen, weil das Gelände nach einem früheren Beschluss des Stadtrates ein Sanierungsgebiet ist.
Die nach einem Brand von 1738 wiederaufgebaute barocke Klosteranlage Marienberg wurde 1982 samt Park unter Denkmalschutz gestellt. 1996 kam ein Sachverständiger zu dem Ergebnis, dass das Gebäude saniert werden müsse. Im selben Jahr hatte die vorherige Besitzerin das Anwesen für 2,73 Millionen Mark (etwa 1,4 Millionen Euro) ersteigert. Später beantragte sie erfolglos die Genehmigung zum Abriss.
