WCCB-Bauskandal Ermittlung gegen Sander eingestellt

BONN · Die Staatsanwaltschaft Bonn hat ihre Ermittlungen gegen Stadtkämmerer Ludger Sander im Zusammenhang mit dem Skandal um das World Conference Center Bonn (WCCB) gegen Auflage eingestellt. Das teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Wie Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch erklärte, habe er Sander empfohlen, die Verfahrenseinstellung gegen Zahlung von 5000 Euro an zwei gemeinnützige Organisationen anzunehmen.

"Damit endlich Rechtsfrieden herrscht und Herrn Professor Sander und der Stadt eine weiterhin belastende Situation erspart wird", begründete Nimptsch seine Empfehlung. Gründe für die Zahlungsauflage als Voraussetzung für die Einstellung des Verfahrens nannte der OB indes nicht.

Gegen Sander war seit 2010, rund ein Jahr nach Beginn des WCCB-Baustopps, ermittelt worden, weil er im Verdacht stand, die für Betriebs- und Erhaltungsaufwendungen des WCCB vom Bund bereit gestellten Rücklagemittel zur Erwirtschaftung von Zinsgewinnen nicht sicher, sondern zu riskant angelegt zu haben. Dabei geht es um 49 Millionen Euro.

Nach einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Bonn hat Sander einen Betrag von "fünf Millionen Euro unter Umgehung der Entscheidungshoheit des Rates und unter Verstoß gegen kommunale Anlagegrundsätze angelegt". Die Ermittler führen als Entlastungsmoment für Sander an, "dass “nur„ ein Gefährdungsschaden vorliegt" - also ein Schaden, der noch nicht realisiert ist, aber noch eintreten kann.

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