Stadtarchiv Ein wichtiges Stück Stadtgeschichte

BONN · Mehr als 60 Ordner und Kartons hat der Arbeitskreis Historisches Stadtgefüge dem Bonner Stadtarchiv übergeben. Eingelagert in den langen Regalwänden, säuberlich geordnet und katalogisiert wirken die Akten zwar unscheinbar, doch ihr Inhalt ist überaus geschichtsträchtig.

Im Stadtarchiv: (v.l.) Markus Ennerzhoff, Norbert Schloßmacher, Busso von der Dollen und Markus Buschdorf.

Im Stadtarchiv: (v.l.) Markus Ennerzhoff, Norbert Schloßmacher, Busso von der Dollen und Markus Buschdorf.

Foto: Barbara Frommann

"Wir sind dankbar, ein ganz wichtiges Stück Bonner Stadtgeschichte zu erhalten", freute sich Stadtarchivar Norbert Schloßmacher. "Es ist vorbildlich, wenn eine Organisation ihre Materialien einem Archiv und damit eben auch anderen Menschen zur Verfügung stellt."

Seit 40 Jahren ist der Arbeitskreis das stadtplanerische Gewissen der Stadt, das sich immer dann einmischt, wenn es Eingriffe in das historisch gewachsene Bonner Stadtgefüge beobachtet.

Das Ergebnis sind zahllose Stellungnahmen, Bürgerbegehren, Zeugnisse von Initiativen und Pressearbeit, die nun in Form einer Schenkung an das Stadtarchiv gehen. Dazu gehören Materialien, die zum Beispiel den Protest gegen die Baumasse der Südüberbauung und deren geringen Abstand zum Hauptbahnhof aus dem Jahr 1976 dokumentieren oder den Einsatz des Arbeitskreises für den Erhalt des Metropol-Kinos in den 1980er Jahren widerspiegeln.

"Zukünftigen Forschern, die zur Stadtentwicklung Bonns arbeiten, werden die Dokumente reichhaltige Quellen bieten", sagte der ehemalige Vorsitzende Busso von der Dollen, der zusammen mit Manfred Borschdorf, seit 2010 Vorsitzender des Arbeitskreises, die Schenkung überreichte.

Die Übergabe markiert auch eine Zäsur in der Geschichte des Arbeitskreises. Im letzten Jahr feierte er sein 40-jähriges Bestehen und den 30. Jahrestag der Auszeichnung mit der silbernen Halbkugel des Deutschen Preises für Denkmalschutz.

Konkreter Anlass für die Schenkung war der Tod der langjährigen Vorsitzenden Olga Sonntag im Jahr 2010. Die Kunsthistorikerin betreute bis zu diesem Zeitpunkt die Dokumentensammlung.

Der Arbeitskreis Historisches Stadtgefüge

Der Arbeitskreis gründete sich 1972 als Tochter des Bonner Heimat- und Geschichtsvereins und des Rheinischen Vereins für Denkmalschutz. Zu seinen Mitgliedern zählen Fachleute der Architektur, Stadtplanung, Geografie, Stadt- und Kunstgeschichte.

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