Ganz eigene Sicht ihres Lebens Ein "Tannenbuch" für den Tannenbusch

TANNENBUSCH · Mehr als 60 Autoren aller Altersklassen waren dem Ruf der "Initiative Tannenbu(s)ch" gefolgt und hatten Geschichten und Gedichte eingeschickt, die ihre ganz eigene Sicht ihres Lebens in Tannenbusch erfahrbar machen. Jetzt wurden die Preisträger des Schreibwettbewerbs "Das Tannenbuch" in der Stadtteilbibliothek Tannenbusch geehrt.

Vielfältig und bunt wie dieser Stadtteil sind die eingereichten Geschichten: "Humorvoll und traurig, anrührend und phantasievoll, immer jedoch wird die ganz persönliche Sicht der Autoren auf ihre Welt deutlich", lobte Juror Hidir Celik vom Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen die Beiträge.

"Es ist ein Buch von Menschen für Menschen, die im Tannenbusch leben, arbeiten oder den Stadtteil schätzen, also ein Buch von Tannenbuschern für Tannenbuscher, aber selbstverständlich auch für Nicht-Tannenbuscher, da Literatur bekanntlich keine Grenzen kennt", sagte Celik.

"Das Buch gibt das Zuhause Tannenbusch wieder, lässt das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen spüren." Die Verfasser der Geschichten sind Menschen deutscher und nicht-deutscher Herkunft, Kinder ab neun Jahren bis hin zu Senioren um die achtzig Jahre.

Martin Finke, Leiter der Freiherr-vom-Stein-Realschule, und die Leiterin der Stadtteilbibliothek Tannenbusch Sabine Grap, Tina Laux vom Stadteilbüro des Diakonischen Werkes, der "alteingesessene Tannenbuscher" Hubert Goda und Celik hatten als Juroren nach eigenen Angaben keine leichte Aufgabe, aus den facettenreichen Geschichten und Gedichten für fünf Alterskategorien Preisträger auszuwählen.

Lebendig wurde das Buch, als dann einige der Beiträge vorgetragen wurden. So als die junge Assia El Majjaoui in ihrer Geschichte "Das neue Leben im Tannenbusch" erzählte, wie Tannenbusch zu einem Ort wurde, der eine Familie wieder zusammenführte.

Oder als dem lebenserfahrenen Hans-Günther Hohmann - wie in "Vor dem Mairegen" erzählt - eine "überaus denkwürdige und anrührende Begegnung widerfuhr", so die Juroren. Dass auch Papageien, "grün wie nur was", einem im Tannenbusch unerwartet erscheinen, erfährt man im Gedicht "Die Düne" von Karl-Wilhelm Wilke.

Das "Tannenbuch" ist im Bonner Free- Pen-Verlag erschienen.

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