Reaktionen aus der Region "Ein Bärendienst für die Bundesstadt"

BONN · Ernesto Harder, Bonner SPD-Chef: "Ich bin nicht glücklich mit der Äußerung unseres Kanzlerkandidaten. Das ist doch klar. Bonn braucht als UN- und Bundesstadt mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit und Umwelt auch in Zukunft die Ministerien, da gibt es für mich überhaupt keine Zweifel. "

Philipp Lerch, Bonner CDU-Vorsitzender: "Peer Steinbrück ist der allererste Kanzlerkandidat seit 1991, der das Bonn/Berlin-Gesetz aufgeben will. Er öffnet damit ohne Not eine gefährliche Schleuse: Es droht nicht weniger als die Abwicklung des bundespolitischen Standorts Bonn. Mit seinem Vorstoß erweist Steinbrück nicht nur der Bundesstadt, sondern auch der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland einen Bärendienst."

Jürgen Nimptsch, Bonns OB: "Ich verstehe Herrn Steinbrücks Äußerung als Angebot, mit der Region, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz nach der Bundestagswahl in Gespräche einzusteigen, wie sich auf der Grundlage des Gesetzes die beiden politischen Zentren zum Wohl des Landes weiterentwickeln sollten."

Horst Becker, MdL (Die Grünen): "Die Äußerungen von Herrn Steinbrück stehen im klaren Gegensatz zum Bonn-/Berlin-Vertrag mit seinen Festlegungen zu dem Verbleib von Ministerien; er ruft damit faktisch zum Vertragsbruch auf."

Die MdBs Ulrich Kelber (SPD) und Katja Dörner (Die Grünen): "Das ist eine ernste Lage für Bonn: ...Peer Steinbrück gibt der Arbeitsteilung der Ministerien keine Zukunft, will aber wenigstens die Jobs wie zugesagt in Bonn belassen und die Bonner Ministeriumsteile in Bundesbehörden umwandeln."

Norbert Röttgen, CDU-MdB: "Mit seiner Forderung eines vollständigen Umzugs aller Ministerien nach Berlin hat Steinbrück als erster Kanzlerkandidat überhaupt den historischen Bonn/Berlin-Kompromiss in Frage gestellt und damit eindeutig klargestellt, dass unsere Region sich jedenfalls nicht auf ihn verlassen kann."

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