Dreieck Beuel wird Bonn-Nordost

Der Landesbetrieb Straßenbau lässt in den Osterferien Schilder für rund 250 000 Euro montieren

Bonn. Autofahrer müssen bald umdenken: Das Dreieck Bonn-Beuel am Zusammentreffen der Autobahnen 59 und 562 wird es unter diesem Namen nicht mehr geben. Ebenso wenig zwei Anschlussstellen an den selben Strecken.

Grund ist die Umsetzung eines Erlasses des Verkehrsministeriums NRW für Städte mit über 100 000 Einwohner. "Der besagt, dass Hinweise nicht nur Ortsteilnamen wie Pützchen enthalten dürfen, sondern die Stadt vorweggesetzt sein muss", so John-Paul Selbitschka vom Landesbetrieb Straßenbau.

Künftig wird das Dreieck dementsprechend Bonn-Nordost heißen. Die Anschlussstelle Beuel-Ost heißt künftig Bonn-Vilich, und Beuel-Pützchen wird in Bonn-Pützchen umgetauft. Die neuen Schilder sollen nach Angaben von Laurenz Braunisch, Sprecher der Außenstelle Köln von Straßen NRW, in den Osterferien montiert werden, und zwar nachts, wie er betonte, um den Verkehr nicht zu behindern.

Dann soll auch das dreispurige Teilstück der A 59 zwischen Dreieck und Pützchen auf den Hinweistafeln ausgewiesen werden, denn auf denen sind auch nach dem Ende 2008 fertiggestellten Umbau weiterhin nur zwei Spuren ausgewiesen.

MeinungSo gesehen: Kein AprilscherzBraunisch ist von den neuen Namen überzeugt: "Die Systematik der Namensbezeichnungen ist brüchig. Wir wollen sie vereinheitlichen." Lange Namen wie "Bonn Beuel-Pützchen" verwirrten ortsfremde Autofahrer nur, zumal auf den Schildern noch weitere Zielorte wie Hangelar genannt seien. Ortsunkundige, so argumentiert Selbitschka pro Namenänderung des Dreiecks Beuel, die dort unterwegs seien und nach Beuel wollten, würden sich fragen: "Wie fahre ich denn nun?" Der Gelsenkirchener Straßenbauer: "Im Dreieck kommt der Autofahrer ja nicht nach Beuel."

Der Beueler Bezirksbürgermeister Wolfgang Hürter hört von der Umbenennung "zum ersten Mal". Die Bezirksvertretung sei in diese Entscheidung nicht eingebunden gewesen, "man hätte uns doch mindestens zu Rate ziehen können."

Elke Palm vom Presseamt der Stadt Bonn gibt ihm Antwort: "Es handelt sich um eine bundeseinheitliche Richtlinie. Es gab ein Anhörungsverfahren, an dem die Stadt, aber nicht die politischen Gremien beteiligt waren." Es sei im Prinzip eine reine Information gewesen. An der Sitzung, die bereits im November 2007 stattfand, nahmen nach Angaben Selbitschkas neben dem Landesbetrieb und der Stadt die Bezirksregierung Köln teil.

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Hürter sieht nach eigenen Worten den Sinn der Umbenennung "nicht ganz ein". In Beuel handele es sich schließlich um gewachsene Strukturen. Die Kosten für die neuen Schilder beziffert Braunisch mit rund 250 000 Euro. Für das Dreieck würden neun, für jede Anschlussstelle in beide Fahrtrichtungen sechs benötigt.

Übrigens: Das Autobahnkreuz Bonn/Siegburg am Zusammentreffen der Autobahnen 3 und 560 soll seinen Namen behalten, sagte Braunisch auf Anfrage. Und das, obwohl die Bezeichnung bei ortsunkundigen Autofahrern durchaus Verwirrung stiften kann: Das Kreuz Bonn/Siegburg liegt weder auf Bonner noch auf Siegburger, sondern fast komplett auf Sankt Augustiner Stadtgebiet. Und ein kleiner Rest gehört zu Hennef.

Großstadtregelung NRWStadtteile von Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern, so heißt es in einem Erlass des Verkehrsministeriums, werden auf Autobahnen immer mit vorangestelltem Hauptort genannt. Bei Städten mit einer Einwohnerzahl zwischen 90 000 und 100 000 Einwohnern können deren Stadtteile wahlweise mit oder ohne vorangestelltem Hauptort genannt werden.

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